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Untersuchung von Giften südamerikanischer Schlangen und anderer Gifttiere auf Inhibitoren von kollagen- und lamininbindenden Integrinen

Fachliche Zuordnung Biochemie
Förderung Förderung von 2004 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5430065
 
Tierische Gifte stellen Naturstoffbanken pharmakologisch wirksamer Verbindungen dar, die u.a. hämorrhagische und gewebsdissipative Effekte besitzen. Die blutgerinnungshemmende Wirkung von Giften aus Schlangen, blutsaugenden Insekten und Egeln wird von sog. Disintegrinen verursacht, die mittels ihrer Peptidsequenz RGD das Thrombozytenintegrin aIIbß3 Integrin hemmen. Durch neuere Versuche in meiner Arbeitsgruppe, u. a. durch einen zellfreien Inhibitionstest mit löslichen Integrinen, wurde auch die Existenz von RGD-unabhängigen Integrininhibitoren in Schlangengiften gezeigt. Diese blockieren die Bindung von Integrinen an Kollagene bzw. Laminine, die als Hauptbestandteile des interstitiellen Bindegewebes bzw. der gewebskompartimentierenden Basalmembran über die integrinvermittelten Zellkontakte verschiedene Zellreaktionen induzieren, z.B. Adhäsion, Migration und Synthese von Matrixmetalloproteasen. Diese Elementarprozesse spielen eine wichtige Rolle bei vielen klinisch relevanten Vorgängen, z. B. Entzündung, Tumorinvasion und Metastasierung, Kollagen- und lamininantagonisierende Integrininhibitoren könnten helfen, diese Prozesse therapeutisch zu beeinflussen. Außerdem könnte ihre Struktur dazu dienen, entsprechende Integrinerkennungsstrukturen chemisch zu imitieren.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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