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Erforschung der Auswirkungen von bakteriellen Membranvesikeln auf cholestatische Lebererkrankungen
Antragstellerin
Professorin Dr. Claudia Günther
Fachliche Zuordnung
Gastroenterologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 542876266
Immunvermittelte entzündliche Erkrankungen (IMID) wie chronischentzündliche Darmerkrankungen (CED) und Autoimmunlebererkrankungen (Primär sklerosierende Cholangitis [PSC]) sind komplexe, multifaktorielle Störungen, die sich durch fortschreitende Entzündungen auszeichnen, die durch Gewebeschäden und anschließende Funktionsstörungen der betroffenen Organe verursacht werden. Obwohl die Ätiologie weitgehend unbekannt ist, teilen sie eine gemeinsame zugrunde liegende Veranlagung und pathogene Merkmale. Neuere Erkenntnisse deuten darauf hin, dass nicht nur CED, sondern auch PSC durch Veränderungen in der Zusammensetzung von Darmmikroben und Metaboliten gekennzeichnet ist und dass die Translokation dieser Faktoren über eine gestörte Darmbarriere zur Pathogenese von PSC beitragen kann. Das Mikrobiom des Darms steuert jedoch nicht nur Pathogenitätsfaktoren zu immun- und stoffwechselbedingten Erkrankungen bei, sondern ist auch wichtig für die Regulierung der Immunhomöostase, da die Entwicklung und Reifung von Immunzellen entscheidend vom mikrobiellen Ökosystem beeinflusst wird. Entsprechend wächst das Bewusstsein für die Notwendigkeit, unser kausales Verständnis der molekularen Mechanismen zu verbessern, durch die Bakterien ihre förderlichen oder pathogenen Effekte auf individuelle Wirtszellen hervorrufen, und wie die Mikrobiom/Immunsystem-Interaktionen die Organfunktion und Pathologie beeinflusst. Das zentrale Ziel dieses Antrags besteht darin, neue bakterielle Bestandteile zu identifizieren, die die intestinale Barriere durchdringen und entzündliche Prozesse und Fibrose in der Leber fördern. Die langfristige Vision dieses Projekts besteht darin, neuartige Wege der Kommunikation zwischen Mikrobiota und Leber zu identifizieren, die für therapeutische Ansätze genutzt werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen