Interessenkonflikte im Stiftungsrecht

• Antragsteller: Dr. Dominique Jakob
• Fachliche Zuordnung: Privatrecht
• Förderung: Förderung von 2004 bis 2006
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5427860

Eine Stiftung ist eine personifizierte Vermögensmasse, die "wehrlos" verschiedenen Personen ausgeliefert ist: Sie steht zwischen dem Stifter, dem Vorstand, dem Beirat, den Destinatären und dem Staat als Aufsichtsbehörde. Alle diese "Beteiligten" wollen ihre Interessen der Stiftung gegenüber geltend machen. In den Stiftungsmodellen der verschiedenen Rechtsordnungen kann es daher zu Interessenkonflikten zwischen den genannten Kräften kommen, die zu Lasten der Stiftung und ihres Zwecks gehen. Ziel der Studie ist es, Lösungen zu finden, welche die Kräfte in ein Gleichgewicht bringen und dadurch das zweckgebundene Stiftungsvermögen schützen. Dazu sollen zunächst die Interessen der Stiftungsbeteiligten herausgearbeitet und Zusammenspiel, Gegensätze und die daraus resultierenden stiftungstypischen Gefährdungslagen aufgezeigt werden. Gleichzeitig werden die Einwirkungs- und Kontrollmöglichkeiten der Stiftungsbeteiligten auf die Stiftung und auf die übrigen Beteiligten untersucht. In Anschluß folgt eine Analyse ausländischer Regelungen, die dem Schutz der Stiftung Rechnung tragen. Die einzelnen Schutzmechanismen des deutschen Rechts sollen dann für die typischen Gefährdungslagen neu geordnet und so unter Zuhilfenahme ausländischer Rechtsideen in ein kohärentes Schutzsystem gebracht werden, in dem der Schutz der Stiftung vor Interessenkonflikten möglichst effektiv verwirklicht werden kann.

• DFG-Verfahren: Forschungsstipendien