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"Transcultural societal studies": die Entwicklung der Kanada-Studien als Modell für interdisziplinäre und transkulturelle Gesellschaftswissenschaften
Antragsteller
Professor Dr. Dirk Hoerder
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2004 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5426206
In den Gesellschaftswissenschaften stehen Disziplin-zentrierte Ansätze interdisziplinären, auf eine Region bezogenen Ansätzen gegenüber. Letztere, unter den problematischen Bezeichnungen "Landeskunde" oder "area studies" meist auf einen Staat bezogen, sehen sich methodischen und theoretischen Problemen gegenüber und waren in der Vergangenheit oft begrenzt auf Vermittlung von praktischen Kenntnissen ("Realienkunde") oder von sprachlich-literarisch-kulturellen Kenntnissen (Sprechpraxis und Literaturwissenschaft). Intensiv erforscht ist die Entwicklug der literaturwissenschaftlich-historischen American Studies und der an Diskurstheorien orientierten Cultural Studies. Die Kanada-Studien, für die Wissenschaftsgeschichte und Theorie fast völlig fehlen, haben in ihrer Entwicklung anfangs naturwissenschaftlich-geographische mit anthropologischen Ansätzen verbunden, haben dann gesellschaftswissenschaftliche und seit den 1960er Jahren literatur- und kulturwissenschaftliche Ansätze verfolgt. Da angesichts der Bikulturalität ein monokultureller nationaler Forschungsdiskurs sich nicht etablieren konnte, entwickelten sich früh transkulturelle und inter-/transdiziplinäre Ansätze. Diese Entwicklung soll empirisch wissenschaftsgeschichtlich aufgearbeitet werden und daraus ein Modell für transkulturelle Gesellschaftswissenschaften, "transcultural societal studies", abgeleitet werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen