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Erstellung eines elektronischen kritischen Textes der Paralipomena Jeremiou auf der Grundlage der vorhandenen griechischen Handschriften (Langversion)

Fachliche Zuordnung Katholische Theologie
Förderung Förderung von 2005 bis 2009
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5423306
 
Erstellungsjahr 2008

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das DFG-Projekt strebt die Erstellung eines kritischen Textes der Paralipomena Jeremiou auf der Basis aller griechischen Handschriften der Langversion. 22 Handschriften der Langversion wurden bereits erworben, archiviert, vollständig entziffert und in der Datenbank digital erfasst. Der Erwerb der zwei fehlenden Manuskripte wurde zwar bereits in die Wege geleitet, blieb aufgrund der fehlenden oder unbefriedigenden Reaktion der jeweiligen Bibliotheken bisher ohne Erfolg. Sie werden, soweit dies von Seiten der sie besitzenden Institutionen ermöglicht wird, noch erworben, entziffert und in die Datenbank eingespeist werden. Auch zwei Kurzversionen und die ä~ thiopischen Übersetzungen sind in die Datenbank eingegeben worden und werden entsprechend des jeweiligen Bedarfs zum Vergleichen der Handschriften verwendet. Parallel zur Entzifferung der Handschriften wurde, sobald eine gewisse Datenmenge vorlag, mit der Auswertung der Manuskripte und der Erstellung eines kritischen Textes begonnen. Es ist festzustellen, dass die Handschriftenlage wesentlich differenzierter ist als ursprünglich angenommen. Es muss von einer verzweigten und stark fluktuierenden Textüberlieferung ausgegangen werden, die sich darin niederschlägt, dass die vier erkennbaren Gruppen mit verwandten Handschriften zum Teil sehr divergierende Textfassungen enthalten. Insbesondere die in das 10Jhdt zu datierende Handschrift C, die Harris als zentralen Zeugen seiner nach wie vor wissenschaftlich hauptsächlich benutzten Edition der Paralipomena Jeremiou zugrundegelegt hat, muss als eine Textfassung mit vielen Eigenheiten gegenüber den anderen beiden wichtigen Gruppen um die Handschriften B und U textkritisch zurückhaltender betrachtet werden. Dazu kommt, dass die Textgestalt der Handschrift C sonst nur von einem einzigen, ausschließlich fragmentarisch erhaltenen Manuskript (L) bezeugt wird. Dies lässt erwarten, dass die angestrebte Erstellung eines kritischen Textes der ParJer doch deutliche Abweichungen zu den bisherigen kritischen Editionen aufweisen wird und einen wesentlichen wissenschaftlichen Fortschritt zur weiteren Erforschung der ParJer beitragen kann. Gerade angesichts der divergierenden Textüberlieferung der ParJer, die in Form Abweichungen, Umstellungen, Auslassungen und Ergänzungen von Textabschnitten in den entzifferten Handschriften sichtbar wird und v.a. in Kapitel 5, aber auch am Ende von Kapitel 7 besonders hervortritt, bietet die Datenbank ein optimales Mittel, um die jeweils zusammengehörenden Textteile in den Handschriften nebeneinanderzustellen, auszudrucken und zu vergleichen. Die Datenbank bietet zunächst die Möglichkeit, die Verse dem linearen Textverlauf in der jeweiligen Handschrift folgend mit Hilfe von Positionsnummern einzugeben. Zusätzlich wird jedem Textabschnitt, falls nötig anhand inhaltlicher Kriterien, die entsprechende KapitelA/ersnummer zugeordnet, auf deren Grundlage der textkritische, digital unterstützte Handschriftenvergleich erfolgt. Für den kritischen Text und den dazugehörenden Apparat wurde eine eigene Datenbank erstellt, und mit der Eingabe der Daten begonnen. Die vollständige Erstellung und Eingabe des kritischen Textes sowie der Abweichungen und die weitere Programmierung der Datenausgabeseite, die sowohl den kritischen Text mit Apparat enthält als auch bei Interesse die jeweilige Stelle der entsprechenden abweichenden Handschrift anzeigen soll, wird die Grundlage für eine abschließende digitale Publikation sowie evtl. auch für eine Veröffentlichung in Print-Form darstellen.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • A. HENTSCHEL, Die Textüberlieferung der Paralipomena Jeremiou, in: ZNW 99 (2008), 15 S.

 
 

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