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Untersuchung der Drehimpulsentwicklung massearmer junger Vor- und Hauptreihensterne im Alter von 1 Mio. bis 100 Mio. Jahren
Antragsteller
Markus Lamm
Fachliche Zuordnung
Astrophysik und Astronomie
Förderung
Förderung von 2004 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5418986
Die Frage, wie Sterne im Detail entstehen, ist bis heute offen. Eine umfassende Theorie der Sternentstehung erfordert insbesondere die Kenntnis der zeitlichen Entwicklung des Drehimpulses eines Sterns. In den letzten Jahren wurden zunehmend Rotationsperioden junger Sterne gemessen, die Rückschlüsse auf die Drehimpulsentwicklung in der Vor-Hauptreihenphase zulassen. Statistisch signifikante Daten für massearme Sterne mit M<0.3MO gibt es jedoch nur für zwei offene Sternenhaufen (ONC und NGC2264). Die Rotationsverteilung für massearme Hauptreihensterne wurde bisher noch völlig unzureichend untersucht. Im hier vorgeschlagenen Projekt soll insbesondere die Drehimpulsentwicklung massearmer Sterne mit einem Alter von 1-200 Mio. Jahren untersucht werden. Die wesentlichen Ziele sind dabei 1. die Bestimmung der Ankopplungsdauer der Sterne an ihre Scheibe (als Funktion der Masse) im Rahmen des "disk-locking" Szenariums, das die Abbremsung sehr junger Objekte während ihrer Akkretionsphase beschreibt, die die Beschleunigung der Rotation der akkretierenden Objekte auf Zerreißgeschwindigkeit verhindert und 2. die Bestimmung der unteren Grenzmasse, bei der das Skumanich-Gesetz für Hauptreihensterne vermutlich zusammenbricht, d.h. ob und ab welcher Grenzmasse massearme Hauptreihensterne nicht mehr durch magnetisch getriebene Winde Drehimpuls verlieren und abgebremst werden. Die aus dem Projekt resultierenden Ergebnisse werden Randbedingungen für Tests der Modelle zur Sternentstehung, Magnetfelderzeugung in Sternen und der Bildung von Planetensystemen darstellen. Das Projekt soll in Tautenburg angesiedelt sein und wird in enger Zusammenarbeit mit den Arbeitsgruppen am MPIA und der Wesleyan Universität durchgeführt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen