Project Details
Intergenerationelle Beziehungen; Ein förderlicher sozialer Entwicklungskontext?
Applicant
Professorin Dr. Ursula Staudinger
Subject Area
Developmental and Educational Psychology
Term
from 2003 to 2007
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5416237
Was geschieht aus entwicklungs- und sozialpsychologischer Sicht, wenn junge (Generation G3) und alte (Generation G1) Menschen außerhalb der Familie miteinander interagieren? Wir wissen darüber bisher nur wenig. Bisherige Forschung zu intergenerationellen Beziehungen hat sich auf soziale Unterstützung und Belastung in Familie und Pflege, die Kommunikation zwischen Alt und Jung und die Aktivierung von Altersstereotypen konzentriert. In dem geplanten Projekt soll untersucht werden, wie sich die intergenerationelle Interaktion bei systematischer Variation des Alters der Interaktionspartner auf verschiedene psychologische Merkmale der Interaktionspartner auswirkt. Aus der Entwicklungspsychologie der Lebensspanne und dem Konzept der Entwicklungsaufgaben lässt sich ableiten, dass die G1-G3Interaktion eine besondere soziale Konstellation darstellt, da sich die vorliegenden Entwicklungsmotive, Generativität für G1 und Identitätsbildung für G3, komplementär ergänzen. Diese Interaktionskonstellation könnte dazu geeignet sein, auf beiden Seiten vorliegende Entwicklungsschwächen zu kompensieren. Die vorliegende Studie möchte diese Annahme experimentell überprüfen. In Vorstudien wurde das dazu notwendige experimentelle Paradigma entwickelt. Aus zwei Designfaktoren (Alterszusammensetzung der Adhoc-Dyade: G1-G1, G3-G3, G1-G3; Aufgabentyp: jung, alt) ergeben sich insgesamt sechs, für die vorliegende Untersuchung aber vier relevante Versuchsbedingungen. In der Bedingung einer G1-G3-Interaktion und alter Aufgabentyp wird erwartet, dass die älteren Pbn nach der Interaktion, im Vergleich zu den Kontrollbedingungen, verbesserte Werte in fluider Intelligenz, kognitiver Selbstwirksamkeit und in Offenheit zeigen und dass die adoleszenten Pbn verbesserte Werte in sekundärer Kontrolle, Emotionsregulation und niedrigere Werte in Neurotizismus zeigen. Bei Bestätigung der Hypothese bietet es sich an, über deren gesellschaftliche Konsequenzen nachzudenken.
DFG Programme
Research Grants