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Historische Hangrutschungen im Bereich der Schwäbischen Alb: Rekonstruktion, Wahrnehmung und Umgang früherer Gesellschaften mit einem Naturrisiko
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Dix
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5415458
Hangrutschungen am Rand der Schwäbischen Alb sind auch für historische Zeiten belegt. Das historisch-geographische Teilprojekt des Bündelantrags InterRISK verfolgt zwei Ziele: zum einen die historische Rekonstruktion von Hangrutschungsereignissen (Lokalisierung, Verlauf, Ausmaß), zum anderen Antworten auf die Frage, wie frühere, insbesondere vorindustrielle Gesellschaften dieses Risiko wahrgenommen haben und wie sie damit umgegangen sind. Die Wirkungszusammenhänge bei Hangrutschungen sind bis heute schwierig zu klären. Im Rahmen des InterRISK-Bündelantrages wird ein erheblicher Erkenntnisgewinn von der Erschließung historischer Daten erwartet, die für die aktuelle Risikoanalyse nutzbar gemacht werden können. So ist zu erklären, inwieweit anthropogene Faktoren wie die spezifische Landnutzung oder physische Faktoren wie Klima und Witterung (hier z.B. Abgleich mit historischen Klimadaten) Einfluss auf Hangrutschungen gehabt haben. Im Hinblick auf heutige Risikowahrnehmung und -bewältigung ist es von besonderem Interesse zu untersuchen, inwieweit sich regional eine bestimmte "Kultur des Umgangs" mit diesem verbreiteten Risiko entwickelt hat. Die Analyse erfolgt auf der Basis aktualistischer Konzepte der Risikoforschung (z.B. Vulnerabilität), deren Reichweite für historische Untersuchungen kritisch zu überprüfen ist. Als räumlich disperses und "schleichendes" Naturrisiko sind Hangrutschungen im Gegensatz etwa zu spektakulären Hochwasserereignissen unter historisch-geographischem Blickwinkel bisher kaum erforscht. Grundlage der Untersuchung, die bis in das Hohe Mittelalter zurückreicht, werden verschiedene ungedruckte und gedruckte Quellen sein (Urkunden und Akten, Manuskriptkarten, Fotos, Zeitungen, Zeitschriften etc.)
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen