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Unmittelbare Erkenntnis in später Islamischer Philosophie (von Avicenna bis Dawānī)

Antragsteller Dr. Hassan Rezakhany
Fachliche Zuordnung Geschichte der Philosophie
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 541506773
 
Unmittelbare Erkenntnis–d. h. vom Denken unabhängige Erkenntnis–war ein grundlegendes Forschungsthema für islamische Philosophen von Avicenna (g. 1037) bis Dawānī (g. 1501). Die Hauptergebnisse meines Stipendiums werden (I) ein Artikel über Rāzīs ungewöhnliche Positionen zu unmittelbarer Erkenntnis, (II) ein Artikel über Dawānīs Relativierung unmittelbarer Erkenntnis und (III) eine Monographie über unmittelbare Erkenntnis in Islamischer Philosophie von Avicenna bis Dawānī. Die Hauptziele des Projekts bestehen darin, (1) die wesentlichen Eigenschaften und per se Akzidentien der unmittelbaren Erkenntnis zu identifizieren, erklären und analysieren; (2) die Beweise für die Existenz unmittelbarer Erkenntnis und die skeptischen Herausforderungen dagegen zu untersuchen; (3) die Thesen und Argumente der Tradition für unmittelbare Erkenntnis zu bewerten und kritisieren; und (4) die historischen Aspekte der unmittelbaren Erkenntnis zu untersuchen. Das Projekt ist sowohl philosophisch als auch historisch bedeutsam. Es ist philosophisch bedeutsam, weil es (A) eine grundlegende erkenntnistheoretische Kategorie klar identifiziert und erläutert; (B) Methoden zur potenziellen Lösung langjähriger und scheinbar unlösbarer philosophischer Meinungsverschiedenheiten erarbeitet; und (C) sich mit skeptischen Argumenten beschäftigt und die Grundlagen des Wissens zu begründen versucht. Es ist historisch bedeutsam, weil es (D) die Grundlagen des erkenntnistheoretischen Rahmens der islamischen Philosophie erläutert und einen Kaskadeneffekt erzeugt, durch den fast alle anderen Forschungen zur islamischen Philosophie bereichert werden; (E) die sogenannte ‚Niedergangserzählung‘ bewertet, indem das Projekt sie einem eindringlichen Testfall unterzieht; und (F) zu einer Neuperiodisierung der Geschichte der islamischen Philosophie beiträgt. Meine Ausbildung und bisherige Forschung qualifizieren mich (a) philologisch, (b) historisch und (c) philosophisch für die erfolgreiche Durchführung des Projekts. (a) Meine Kenntnisse der klassischen Arabisch und der philosophischen Fachterminologie sind sehr gut. (b) Ich verfüge über 10 Jahre aktive Erfahrung mit den relevanten Primärquellen. (c) Meine jüngsten Forschungen zu unmittelbaren Urteilen, dem Wesen des Denkens, und Paradoxien bereiten mich gut auf die philosophischen Dimensionen des Projekts vor. Das Stipendium wird meine Karriere bereichern, sowohl durch das Erreichen der Forschungsziele als auch durch andere Karrieremöglichkeiten, die mir die Zeit in Freiburg bietet. Durch die Erstellung der Publikationsergebnisse des Projekts werde ich mein Profil als international anerkannter Experte stärken. Durch die Teilnahme an Konferenzen wird mein Netzwerk erweitert, und dadurch wird es sich weitere Kontakte ergeben, auf die ich bei der Suche nach zukünftigen Forschungskooperationen zurückgreifen kann. Indem ich ein Modul und ein Seminar über islamische Philosophie unterrichte, werde ich wettbewerbsfähiger für Tenure-Track-Stellen sein.
DFG-Verfahren WBP Stelle
 
 

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