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Die Europäische Union und die massenmediale Attribution von Verantwortung. Eine länder-, zeit- und medienvergleichende Untersuchung

Fachliche Zuordnung Soziologische Theorie
Förderung Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5414296
 
Wir wollen mit Hilfe einer systematischen Inhaltsanalyse von verschiedenen Zeitungen ländervergleichend (Deutschland und Großbritannien) und zeitvergleichend (1993-2002) untersuchen, welchen Akteuren in den Massenmedien die Verantwortung für Entscheidungen, die mit der Europäischen Union in Zusammenhang stehen, attribuiert wird. Dabei gehen wir von folgenden Hypothesen aus: 1) Die nationale versäulte Struktur von Öffentlichkeit und die strukturelle Öffentlichkeitsschwäche der EU-Institutionen führen dazu, dass sich die nationalen Regierungen Erfolge selbst zuschreiben, Misserfolge hingegen den Institutionen der Europäischen Union zugeschrieben werden, was langfristig zu einer Delegitimierung der Institutionen der EU führen dürfte. 2) Wir vermuten, dass im Zeitverlauf (1993-2002) das Ausmaß der Schuldattribution für Misserfolg an die EU-Organe schwächer geworden ist, da sich a) die Öffentlichkeitsarbeit der Institutionen der EU intensiviert hat und b) die europäisch arbeitenden Journalisten als Gegeninterpreten zu den nationalen Regierungen an Bedeutung gewonnen haben. 3) Wir gehen von der Hypothese aus, dass je nach ideologischer Orientierung einer Zeitung die Attribuierung von Verantwortung unterschiedlich ausfällt. 4) Schließlich gehen wir von der Vermutung aus, dass in Ländern, die durch eine EU-kritische Haltung gekennzeichnet sind, die Schuldattribution für Misserfolg an die Institutionen der EU höher sein wird als in Ländern, die eher EU-freundlich orientiert sind.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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