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Traglastuntersuchungen an historischen gusseisernen Stützen
Antragsteller
Professor Dr.-Ing. Joachim Lindner
Fachliche Zuordnung
Konstruktiver Ingenieurbau, Bauinformatik und Baubetrieb
Förderung
Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5413243
In Gebäuden und Brücken aus der Zeit um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden oftmals gusseiserne Stützen, vorwiegend als Hohlprofilstützen, verbaut. Bedingt durch die damaligen Herstellungsmöglichkeiten schwanken die Materialeigenschaften und Geometrien dieser Bauteile sehr stark. Bei der heutigen Beurteilung solcher Bauteile ergibt sich die Schwierigkeit, dass keine normativen Regelungen vorhanden sind, die es ermöglichen, die Tragfähigkeit entsprechend der zur Zeit im Stahlbau geltenden Normen nachzuweisen. Die DIN 1051 "Berechnungsgrundlagen für Grauguss im Hochbau" wurde 1969 ersatzlos zurückgezogen. Ein Nachweis nach modernen Regelwerken, z.B. DIN 18800 (1990) oder DIN V ENV 1993-1-1: 1992, ist nicht möglich, da Gusswerkstoffe dort nicht aufgenommen sind. Auch sind bisher keine Möglichkeiten untersucht worden, solche Stützen durch geeignete Maßnahmen zu ertüchtigen. Im Falle einer Umnutzung der betreffenden Gebäude und Bauwerke müssen, entgegen den Interessen des Denkmalschutzes, diese historischen Gussstützen oftmals entfernt und durch Stahl-, Stahlverbund- oder Stahlbetonstützen ersetzt werden. Ziel der Forschung ist es daher, ein theoretisch fundiertes, experimentell abgesichertes Nachweisverfahren zu entwickeln, dass sich harmonisch in das Konzept der momentan gültigen DIN-Normen und Eurocodes einfügt und eine sichere und wirtschaftliche Bemessung der Gussstützen unter Berücksichtigung der individuellen Eigenschaften des jeweiligen Bauteils ermöglicht. Weiter soll untersucht werden, ob durch praktikable Verstärkungsmaßnahmen die Tragfähigkeit der Stützen gesteigert werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen