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Die dynamischen Charakteristika visueller Repräsentationen: Kombinierte Verhaltens- und elektrophysiologische Untersuchungen
Antragsteller
Dr. Mark Andrew Elliott
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5413205
Anknüpfend an das DFG-Forschergruppenprojekt SCHR 375/8 bzw. MU 1564/2-3 soll das vorgeschlagene Projekt unsere Untersuchungen psychophysischer und psychophysiologischer Mechanismen (1) der Entstehung form- und farbbasierter visueller Halluzinationen sowie (2) der Wahrnehmung visueller Gruppierungen systematisch fortführen. In den Vorarbeiten wurden (1) behaviorale Studien zur Entstehung visueller halluzinatorischer Phänomene sowie (2) behaviorale und MED-Studien zur Untersuchung der Korrelate visueller Bindung, Segmentation und anderer aufgabenbezogener Prozesse durchgeführt. Ad (1) konnte gezeigt werden, dass visuelle Farb- und Formhalluzinationen in Antwort auf monochromatische Flickerstimulation hoch frequenzspezifisch und intra- und interindividuell konsistent auftreten. Außerdem lassen sich spezifische zeitliche Muster des Verhältnisses von Stimuluscharakteristika (wie der Phase der periodischen Lichtstimulation) und halluzinierten Erfahrungen (im Sinne der Antwortzeit) aufzeigen. Ad (2) zeigte sich, in Vorbereitung auf elektrophysiologische Untersuchungen der Wahrnehmung visueller Stimulusgruppierungen, dass die Detektion sich gruppierender Stimuluselemente (kanizsa-artiger Figuren) Kennwerte der seriellen, aber auch der parallelen Suche aufweisen kann, abhängig von den Distraktoren im Suchfeld (d.h. der Zielreiz-Distraktor-Ähnlichkeit). Zudem wird die Verarbeitungsgeschwindigkeit additiv von der Art der Stimuli (Vierecke vs. Dreiecke/Rauten) sowie der durchzuführenden Aufgabe (einfache Detektion vs. Klassifikation) bestimmt. Eine MEG-Studie, die ein vergleichbares Paradigma wie die behavioralen Studien verwendete, deutet auf interessante raum-zeitliche Dynamiken bei der Verarbeitung solcher visuellen Gruppierungen hin. Die geplanten Untersuchungen umfassen weiterführende Verhaltens- sowie EEG-Studien. Ad (1) sollen zunächst der Zeitverlauf visueller halluzinatorischer Phänomene in Anwort auf monochromatisch flickerndes Licht, die Rolle exakter zeitlicher Stimuluscharakteristika bei und der mögliche Ort der Entstehung dieser Phänomene in Verhaltensstudien untersucht werden. Die Befunde dieser Studien sollen dann, gemeinsam mit den Ergebnissen zweier EEG-Studien zur Untersuchung der Hirndynamik bei visuellen Halluzinationen, die Basis für die (am RIKEN Brain Science Institute, Japan, durchzuführende) Modellierung dieser Effekte liefern. Ad (2) sollen die dynamischen Charakteristika der Wahrnehmung visueller Gruppierungen in dedizierten EEG-Studien weiter untersucht werden. Insbesondere geht es dabei um Faktoren der Stimuluskodierung bzw. -klassifikation und deren Variation in Abhängigkeit von der spezifischen Form und figuralen Integrität der Zielreize. Darüber hinaus sollen die Einflüsse der Zuweisung fokaler Aufmerksamkeit während der Zielreizkodierung (mit dem Ziel der Dissoziation serieller und paralleler Verarbeitungsmechanismen) sowie die elektrophysiologischen Antworten auf illusionäre Konturen, im Vergleich mit einfachen kanteninduzierenden Elementen, untersucht werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Hermann J. Müller