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Geodynamik und Metamorphose in Madagaskar

Fachliche Zuordnung Mineralogie, Petrologie und Geochemie
Förderung Förderung von 2003 bis 2007
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5411769
 
Madagaskar nimmt eine zentrale Stellung in einem der größten Gebirge der Erde ein, dem "East African Orogen", das durch die Kollision von Ost- und West-Gondwana in panafrikanischer Zeit entstanden ist. Trotz dieser Schlüsselstellung ist es erst vor kurzem gelungen, in Zentral- und Nord-Madagaskar die archaischen und proterozoischen krusten-bildenden Ereignisse zu identifizieren, die Gesteinsserien in fünf große tektonische Einheiten zu gliedern und eine mögliche Suturzone zu lokalisieren. Datierungen von metamorphen Mineralen (isotopische und CHIME) und petrologische Arbeiten entlang eines SSW-NNE-Profils durch Nord-Madagaskar, das die hypothetische Suturzone einschließt, sollen durchgeführt werden, um durch Rekonstruktion von Druck-Temperatur-Zeit-Pfaden der postulierten großtektonischen Einheiten die jetzigen Modelle zur tektonischen Gliederung zu überprüfen und gegebenenfalls zu revidieren. Insbesondere soll geprüft werden, ob die lokal (?) extrem hochtemperierte Metamorphose durch tektonische Krustenverdickung bei der Kontinent-Kollision oder, wie anderenorts im East African Orogen, durch magmatische Intrusionen hervorgerufen wurde, die der Kollision vorausgingen. Krustenverdickung und orogener Kollaps sollen in ihren Beträgen quantifiziert und ihre zeitliche Beziehung datiert werden. Die Ergebnisse sollen mit solchen aus Süd-Madagaskar und angrenzenden Gebieten Gondwanas verglichen werden. Die Arbeiten sollen insgesamt im Rahmen des IGCP Projektes 440 zu einem besseren Verständnis des Zerbrechens des Superkontinentes Rodinia und der Bildung von Gondwana beitragen. Das Projekt dient auch zur Stärkung des Forschungspotentials der Universität von Toliara.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Madagaskar
 
 

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