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Objektbiografie und Medialität: Ethnografie und Transformation südamerikanischer Artefakte im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert
Antragsteller
Professor Dr. Frank M. Heidemann
Fachliche Zuordnung
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung
Förderung von 2003 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5466969
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts beförderten neue Dokumentationstechniken, allen voran die Fotografie, das wissenschaftliche Programm der sich institutionell formierenden Völkerkunde. Der fotografische Blick auf fremde Völker schloss dabei immer auch die Betrachtung von Artefakten mit ein, die vor dem Hintergrund spezifischer wissenschaftlicher Fragestellungen und allgemeiner europäischer Wahrnehmungsmuster aus ihren ursprünglich angedachten funktionalen und semantischen Kontext herausgelöst und vor der Kamera inszeniert wurden. Als integraler Bestandteil der bildlichen Repräsentation fremder Menschen und Kulturen wurden diese Objekte damit zum Produkt, Ausdruck, aber auch zur Inspiration und Quelle bestimmter Vorstellungen vom Fremden. Einem objektbiografischen Ansatz folgend, will das geplante Forschungsprojekt die Etablierung von Fremdbildern durch die Transformation von Artefakten im Prozess ihrer medialen Aneigung untersuchen. Am Beispiel südamerikanischer Objekte soll dabei geklärt werden, welche Rolle kulturhistorisch spezifische Konzepte von Dinglichkeit und bildlicher Darstellung bei der Repräsentation des Fremden spielen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen