Detailseite
Projekt Druckansicht

Untersuchung des Doppel-Auger-Prozesses mittels koinzidenter Elektron-Elektron-Flugzeit-Spektroskopie

Antragsteller Dr.-Ing. Jens Viefhaus
Fachliche Zuordnung Optik, Quantenoptik und Physik der Atome, Moleküle und Plasmen
Förderung Förderung von 2003 bis 2005
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5405919
 
Die Wechselwirkung zwischen geladenen Teilchen ist verantwortlich für eine Vielzahl von Naturphänomenen. Ein besonders fundamentales Beispiel aus der Atomphysik stellen zwei freie Elektronen im Feld eines negativ geladenen Ions dar. Hier spricht man - analog zum 3-Körper-Problem in der Himmelsmechanik - vom 3-Körper-Coulomb-Problem, welches sich bisher einer exakten analytischen Beschreibung entzogen hat. Wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung aussagekräftiger Näherungsverfahren lieferten in den letzten zehn Jahren Untersuchungen am Helium, bei denen beide Heliumelektronen durch energetische Photonen ionisiert wurden. Im Gegensatz zu dieser direkten Photo-Doppelionisation werden im beantragten Forschungsvorhaben die beiden freien Elektronen nicht direkt durch Photonen, sondern ihrerseits durch CoulombWechselwirkung - als sogenannter Doppel-Auger-Prozess - erzeugt. Dadurch werden Zwei-Elektronen-Zustände erzeugt, die - im Vergleich zum Helium - andere Symmetrien aufweisen. Obwohl bereits in den 60er Jahren vorhergesagt, konnte der Doppel-Auger erst kürzlich - durch eine vom Antragsteller entwickelte Apparatur - direkt koinzident beobachtet werden. Das Forschungsvorhaben soll quantitative Aussagen über die Stärke und die Winkelkorrelationen des Doppel-Auger-Prozesses machen, welche als Grundlage für die Weiterentwicklung von Modellen zur Beschreibung des 3-Körper-Coulomb-Problem dienen sollen. Studien an verschiedenen Proben sollen klären, inwieweit es sich beim Doppel-Auger-Prozess um ein häufig auftretendes Phänomen handelt und für eine breitere Basis von Beobachtungsdaten sorgen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung