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Übergenereller Abruf autobiographischer Erinnerungen und basale Cortisolspiegel bei depressiven Patienten
Antragsteller
Dr. Thorsten Barnhofer
Fachliche Zuordnung
Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung
Förderung von 2003 bis 2005
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5404060
Depressive Patienten zeigen Defizite beim Abruf autobiographischer Erinnerungen. Auf die Instruktion, nach einem Hinweiswort ein spezifisches Ereignis aus dem eigenen Leben zu berichten, reagieren sie häufig mit summarischen Beschreibungen ganzer Klassen von Ereignissen. Die Beschreibung eines auf einen bestimmten Ort und einen bestimmten Zeitpunkt bezogenen Ereignisses gelingt auch nach Instruktionswiederholung signifikant seltener als bei klinisch unauffälligen Kontrollpersonen. Die Ursachen dieses mit dem Begriff des übergenerellen Abrufs autobiographischer Erinnerungen bezeichneten Phänomens sind weitgehend unklar. Ein mögliches neuroendokrinologisches Korrelat könnte die Ausschüttung des Glukokortikoids Cortisol darstellen. Zahlreiche Grundlagenuntersuchungen zeigen Defizite bei deklarativen Gedächtnisaufgaben nach Erhöhungen des Cortisolspiegels durch Gabe von Hydrocortison oder Streßinduktion. Ein Großteil depressiver Patienten weist Hypercortisolismus auf und einzelne Untersuchungen belegen auch bei depressiven Patienten Zusammenhänge zwischen der Höhe des Cortisolspiegels und Defiziten bei deklarativen Gedächtnisaufgaben. Im geplanten Projekt soll untersucht werden, ob dieser Zusammenhang für das aus Sicht kognitiver Depressionstheorien zentrale Phänomen des übergenerellen Abrufs autobiographischer Erinnerungen gezeigt werden kann.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Renate de Jong-Meyer