Geologie von Syros
Final Report Abstract
Die Kykladeninsel Syros ist eine der wenigen Weltklasse-Lokalitäten, wo eine subduktionsbezogene Hochdruckmetamorphose fast unbeeinflusst von retrograden Mineralreaktionen erhalten geblieben ist. Die Insel wurde im Rahmen des Projektes im Maßstab 1:5000 petrologisch und strukturell einer Neukartierung unterzogen. Es wird eine neue geologische Karte im Maßstab 1:25.000 vorgelegt. Die Kartierung gestattet es, die Platznahme der Protolithe und ihre nachfolgende tektonische und metamorphe Überprägung zu mit einer vorher nicht möglichen Präzision zu rekonstruieren. Trotz der intensiven Deformation und der Rekristallisation der Protolithe in der Blauschiefer- Eklogitfazies sind überrraschend viele lithostratigraphische Elemente erhalten, die dank der geologischen Detailkartierung auch inselübergreifend mindestens nach Sifnos, Tinos und Kithnos zu korrelieren sind. Altersdatierungen am magmafischen und metamorphen Zirkonen aus Meta-Aciditen mit dem U/Pb Chronometer, sowie an peakmetamorphen Granat-Omphacit-Paragenesen von Metabasiten mit dem Lu/Hf Chronometer, erlauben erstmals, die magmafische und metamorphe Geschichte der Protolithe mit der strukturell-metamorphen Überprägung zeitlich eng zu korrelieren. Die Protolithe, die heute in Form eklogitfazieller Metabasitzüge mit eingeschalteten intermediären und sauren Metavulkaniten und Tuffiten vor allem im Norden der Insel vorliegen, wurden in der Oberkreide (um 80 Ma) in einem magmatisch aktiven Ozeanbecken intrudiert und extrudiert. Die Überprägung in der Peakmetamorphose, bei etwa 500''C und 1.6 GPa, erfolgte nur etwa 30 Ma nach der Platznahme vor etwa 51 Ma. Als Ablagerungsmilieu kommt mit den vorliegenden Daten nur ein kleinräumiges, kurzlebiges Backarc-Becken in Frage, an einem kretazischen konvergenten Plattenrand der Mesotethys situiert war.
Publications
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