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Marvellous subsystems in realistic texts

Subject Area German Literary and Cultural Studies (Modern German Literature)
Term from 2003 to 2006
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5395755
 
Wenn in einem realistischen Text sich plötzlich ein wunderbares Ereignis vollzieht, beispielsweise ein Auftritt des Teufels, verliert der Text seinen realistischen Status und gehört fortan zur Literatur des Wunderbaren. Dies ist auf die konventionelle Unvereinbarkeit von Realismus und Wunderbarkeit zurückzuführen sowie auf die Bedeutung, die die Erhaltung des Systemcharakters für die Fiktion besitzt: Sobald ein Realitätssystem sich als unfähig erweist, ein neues Element zu verarbeiten, wird das System gewechselt. Tatsächlich aber existieren Texte, in denen, quasi in Nebenbereichen der erzählten Welt, sehr wohl wunderbare Ereignisse stattfinden, jedoch ohne den realitischen Charakter der erzählten Welt zu negieren, z.B. Thomas Manns "Zauberberg" oder Roths "Radetzkymarsch". Es stellt sich die Frage, auf welche Weise das Wunderbare in seinen realitätssystematischen Konsequenzen begrenzt, d.h. entschärft wird und welche künstlerischen Funktionen es erfüllt. Ziel der Untersuchung ist es, eine literaturwissenschaftliche Theorie des begrenzten Wunderbaren zu entwickeln. Die Analyse dieses eigenartigen Phänomens, das einen Widerspruch zu realistischen Konventionen darstellt, ohne sich ihnen zu widersetzen, wird es ermöglichen, tiefer als bisher in das eigengesetzliche System der Erzählkonventionen einzudringen.
DFG Programme Research Fellowships
 
 

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Textvergrößerung und Kontrastanpassung