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Die Rolle der Neuropeptide und der neuroimmunologischen Interaktion bei der chronischen Pankreatitis
Antragsteller
Privatdozent Dr. Pierluigi di Sebastiano
Fachliche Zuordnung
Allgemein- und Viszeralchirurgie
Förderung
Förderung von 2003 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5392170
Schmerz ist ein Leitsymptom der chronischen Pankreatitis (CP), dessen Behandlung oftmals ein operatives Vorgehen erfordert. Als eine der Ursachen für diesen Schmerz wird ein erhöhter Druck im duktalen System und/oder im Pankreas-Parenchym vermutet. Diese umstrittene Theorie wurde durch den Nachweis einer Beziehung zwischen intrapankreatischem Druck und Schmerzintensität unterstützt. Neuere Untersuchungen konnten andererseits eine inflammatorische Beteiligung von intrapankreatischem Nervengewebe im Rahmen einer sog. "Neuroimmunen Interaction" zeigen. Eine neurale Infiltration durch inflammatorische Zellen zusammen mit einer Zunahme von Nervengewebe in fibrotischem Pankreasgewebe wird als mögliche Schmerzursache bei chronischer Pankreatitis angenommen. Darüber hinaus haben immunhistologische Untersuchungen gezeigt, dass die Konzentration von Neurotransmittern, wie z.b. Substanz P (SP) und Calcitonine Gene Related Peptide (CGRP), in afferenten pankreatischen Nervenfasern erhöht ist und eine enge Beziehung zwischen Schmerz und neuraler Infiltration durch immunkompetente Zellen bei CP besteht. Zielsetzung dieser Untersuchung ist die Bestimmung von SP und CGRP im Serum bei Patienten mit CP und der Vergleich dieser Parameter mit dem Schmerzprofil dieser Patienten. Ferner werden wir durch Anwendung molekular-biologischer Methoden (real quantitative PCR, in situ Hybridisierung) die Genexpression und Gewebslokalisierung der neutralen Endopeptidase (NEP), das Substand P-abbauende Zelloberflächenenzym, untersuchen. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Untersuchung wird der Vergleich der o.g.Neuropeptid-Konzentration im Serum bei unterschiedlich chirurgischer Vorgehensweise sein. Dazu wurden 2 Patientenkollektive gebildet, wovon sich das eine Kollektiv einer resezierenden und das andere einer gang-drainierenden Operationsmethode unterziehen wird. Zusätzlich bestimmen wir die Neuropeptid-Konzentration im Serum bei Patienten mit milder bis mäßiggradiger CP in unserer chirurgischen Ambulanz, um zu evaluieren, ob diese Faktoren als Pragredienzmarker der Erkrankung genutzt werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Helmut Friess