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Die Keramikfunde der ältesten Pfahlbausiedlungen am Bodensee und ihre Stellung im Kulturgefüge des mitteleuropäischen Neolithikums.

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2002 bis 2006
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5389508
 
(eingekürzt) Im späten 5. Jt. und zu Beginn des 4. Jts.v.Chr. kam es im südwestdeutschen Alpenvorland zu einem Paradigmenwechsel. An den Ufern des Bodensees, aber auch in Feuchtgebieten und Kleinseen des Alpenvorlandes wurden erstmals Siedlungen angelegt, die sich in Bauplatzwahl, Hausbau und Siedlungsschema grundlegend von den Bauformen des vorausgehenden Alt- und Mittelneolithikums unterscheiden. Auch die Kleinfunde weisen ein weitgehend neues Typenspektrums auf. Unter anderem erscheinen erste Metallobjekte, Importfunde bezeugen Handelsbeziehungen nach Ostmitteleuropa und Norditalien. Mit dem Auftreten eines vermutlich aus Südwesteuropa kommenden Getreides vom "Typ Hartweizen" ändert sich in dieser Zeit zudem das Kulturpflanzenspektrum. Bei aller Innovation lassen sich aber auch traditionelle Elemente des lokalen Mittelneolithikums weiterverfolgen. Somit kam es offenbar unter dem Eindruck weitläufiger Kulturbeziehungen zur Herausbildung neuer Formen sozialer und wirtschaftlicher Organisation. [...] Das reichhaltig vorliegende keramische Fundmaterial aus Hornstaad, aber auch aus anderen zeitgleichen und jüngeren Siedlungen am Bodensee bietet hier noch zahlreiche Ansatzpunkte zur Klärung der Frage, aus welchen kulturellen Wurzeln das lokale Jungneolithikum hervorging und in welcher Weise es sich zu anderen Kulturgruppen des Alpenvorlandes in Beziehung setzen läßt. Zur Beurteilung der weiteren Entwicklung des Jungneolithikums im südwestdeutsch-schweizerischen Alpenvorland nimmt das Fundmaterial der "Hornstaader Gruppe" eine Schlüsselstellung ein. Das Forschungsvorhaben sieht eine wissenschaftliche Bearbeitung des Keramikkomplexes vor und einen weitgreifenden Kulturvergleich im Raum zwischen Niederösterreich, dem Rhein-Main-Gebiet und der Westschweiz.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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