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Funktion und Formen indo-persischer Hofgeschichtsschreibung während der Mogulzeit (932-1118/1526-1707)

Fachliche Zuordnung Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5386451
 
Der Rahmen der Studie bildet die in den vergangenen 25 Jahren in den historisch orientierten Fächern geführte Diskussion um die Konstruktion von Geschichte und den Problemen historiographischer Darstellung. Diese "Narrativitätsdebatte" auf die vormoderne außereuropäische Historiographie anzuwenden, ist das Bestreben der vorliegenden Schrift. Ihr Fokus liegt daher auf der Untersuchung von Narrativität, Autorintention und Kontext persisch abgefasster Chroniken während der Mogulzeit (1526-1707). Im Anschluss an eine Darstellung der Genese der persischen und indo-germanischen Geschichtsschreibung bis zum 15. Jahrhundert folgt die Vorstellung der ausgewählten 23 Autoren. Im Hauptteil der Arbeit wird die historiographische Literatur selbst nach folgenden Kriterien analysiert: a) Historisches Denken, Herrschaftstheorie und idealer Herrscher; b) Verarbeitungsstrategien der Kontingenzerfahrungen, denen die Moguln als einer der von außen in das Land gekommenen Dynastie unterlagen. Solche Strategien waren hauptsächlich die Legitimierung des eigenen Machtanspruchs, die Versuche, eine gesamtindische Vergangenheit zu konstruieren, und die unbewusste Verdrängung irritierender Erlebnisse. Das nächste Kapitel widmet sich dann konkreten narrativen Aspekten der Chroniken (Stil, Erzähltechniken, Mischung von Vers und Prosa, Plagiat etc.), bevor schließlich anhand der verschiedenen historiographischen Genres eine Kontinuität persischer Historiographie von den Anfängen bis zum Ende der Mogulzeit aufgezeigt wird.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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