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Messung der Selbst- und Fremddiffusion in Quasikristallen und deren Beeinflussung durch Teilchenbestrahlung
Antragsteller
Professor Dr. Werner Frank
Fachliche Zuordnung
Physik der kondensierten Materie
Förderung
Förderung von 1997 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5385069
Diffusionsvorgänge sind von grundlegender Bedeutung für das Verständnis der Eigenschaften, die Herstellung und die Verwendung von Werkstoffen. Für Quasikristalle wurde vorausgesagt, daß Phasonensprünge den diffusiven Materietransport kontrollieren oder diesen zumindest beeinflussen. Um die Diffusionsmechanismen in Quasikristallen aufzuklären und somit obige Hypothese zu prüfen, wurde damit begonnen, Messungen der Selbst- und Fremddiffusion an einquasikristallinem ikosaedrischen Al70,4 Pd20,8Mn8,8 durchzuführen. Für relativ hohe Temperaturen zeigte es sich, daß die Diffusion in quasikristallinem Al-Pd-Mn sich qualitativ nicht grundlegend von der in kristallinen Metallen unterscheidet. Für tiefere Temperaturen beobachtet man jedoch für die Pd- und Au-Diffusion ein davon abweichendes Verhalten, das möglicherweise die spezielle Struktur der Quasikristalle widerspiegelt.Um die in den jeweiligen Temperaturbereichen wirksamen Diffusionsmechanismen in Al-Pd-Mn aufzuklären, ist von besonderem Interesse, inwieweit Eigenfehlstellen in der quasikristallinen Struktur für die Diffusion von Bedeutung sind. Zu diesem Zweck wird der Einfluß von Teilchenbestrahlung (H+, He2+, N+) auf die Diffusion untersucht. Außerdem geben Messungen zur Druckabhängigkeit der Diffusion Aufschluß über die Mitwirkung von Fehlstellen. Solche Untersuchungen werden in der Arbeitsgruppe von Prof. Mehrer durchgeführt, mit welcher unsere Gruppe zusammenarbeitet. Von weiterem Interesse ist die Klärung der Frage, ob die Diffusion durch einen kollektiven Mechanismus erfolgt. Deshalb soll untersucht werden, ob bei der Diffusion von 57Co und 60Co in Al70,4Pd20,8Mn8,8 ein Isotopieeffekt auftritt.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme