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Chicxulub vor und nach dem Impakt: Zum Alter des Events und zur kretazischen und alttertiären Sedimentfolge Yucatans
Antragsteller
Professor Dr. Wolfgang Stinnesbeck
Fachliche Zuordnung
Paläontologie
Förderung
Förderung von 1997 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5379731
Ziel der Untersuchungen sind die Stratigraphie, die lithologische Abfolge und die Ablagerungsbedingungen der vermeintlichen Impakt-Ejekta und Megatsunami-Gesteine in Mexiko, Haiti, Guatemala, Belize, Kuba und Nordost-Brasilien. Die bisherigen Daten belegen, daß diese Sedimente zu unterschiedlichen Zeiten innerhalb des oberen Maastricht und des unteren Dan zur Ablagerung kamen. Sie weisen damit auf ein Multievent-Scenario für den K/T-Übergang hin, bei dem folgende zeitlich voneinander getrennte Ereignisse unterschieden werden: (1) Brekzienablagerung im "mittleren" und frühen Ober-Maastricht (z.B. Kuba, Guatemala, Süd-Mexiko), (2) Brekzienablagerungen während des obersten Maastricht in Brasilien, Guatemala und Süd-Mexiko, (3) Sphaerulitablagerungen in Nordost-Mexiko an der Basis der Formaminiferenzone CF1 des obersten Maastricht, (4) siliziklastische Ablagerungen in Nordost-Mexiko innerhalb der Foraminiferenzone CF1, (5) die K/T-Grenze (weltweite Ir-Anomalie, hier Ir in Nordost-Mexiko und Brasilien), (6) Sphaerulitablagerungen und Ir in Beloc,? Sphaerulite und ? Ir in Caribe, Guatemala innerhalb der P. eugubina Zone (Zone P1a), und (7) eine Pd dominierte PGE-Anomalie am Top der Zone P1a von Beloc. Innerhalb dieses Multievent-Scenarios ist die exakte stratigraphische Stellung des Asteroiden-Einschlagskraters bei Chicxulub, Yucatan, noch unklar. Wenn allerdings, wie oftmals behauptet, die Sphaerulite in Nordost-Mexiko einen solchen Einschlag belegen, dann wäre dieser Impakt etwa 200-300 kyr vor der K/T-Grenze erfolgt. Das Forschungsvorhaben soll mit der Analyse der UNAM- und ICDP-Forschungsbohrungen und mit weiteren Untersuchungen der klastischen Sedimente im Umkreis von Yucatan, vor allem in Mexiko und Alabama, fortgesetzt werden.
DFG-Verfahren
Infrastruktur-Schwerpunktprogramme