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Speech act sequences: Investigations into the grammar of discourses and texts

Subject Area Theoretical Philosophy
Term from 2002 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5379659
 
Die Analyse der Struktur menschlicher Kommunikation erfolgt heute vielfach im Rahmen der vor allem von J.L. Austin und J.R. Searle geprägten "Sprechakttheorie", der zufolge menschliches Reden konsequent als eine Weise des regelgeleiteten und zweckgerichteten Handelns aufzufassen ist. Die klassische Sprechakttheorie hat sich allerdings lange Zeit - vor allem in der Searleschen Version - auf den einzelnen Sprechakt konzentriert, wodurch sich die Sprache zwar als Darstellung der Außenwelt wie auch als Ausdruck der jeweiligen Innenwelt begreifen läßt, aber gerade nicht als ein Mittel der Kommunikation. Die Arbeit "Redeseqenzen. Untersuchungen zur Grammatik von Diskursen und Texten" stellt einen Versuch dar, einen Rekonstruktionsansatz zu entwickeln, mit dem auch längere Abfolgen von Sprechakten - sowohl Dialoge ("Diskurse") wie auch Monologe ("Texte") - als regelgeleitetes sprachliches Geschehen verstanden werden können. So stellt es etwa offensichtlich keinen Zufall dar, dass Fragen unter normalen Umständen beantwortet werden - es ist allerdings zu klären, in welcher Weise die Regeln unserer Sprache für den Zusammenhang zwischen den Sprechakttypen des Fragens und des Antwortens verantwortlich sind. Auf der Grundlage der in der Arbeit entwickelten Analyse wird zugleich verdeutlicht, dass menschliches Reden ein wesentlich soziales und dialogisches Phänomen darstellt: Insofern sich sprachliche Handlungen entweder als Versuch deuten lassen, den jeweiligen Adressaten in irgendeiner Weise zu beeinflussen, oder aber als eine Reaktion auf ein solches Ansinnen, zeigt bereits eine Analyse gängiger Redehandlungstypen, dass Sprache zunächst und zumeist als ein Medium menschlicher Interaktion und nicht etwa als selbstgenügsame Darstellung der Realität aufzufassen ist.
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