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Militär und Gesellschaft im Russischen Reich. Von der Einführung der Allgemeinen Wehrpflicht bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges 1874-1914

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5379383
 
Das Habilitationsprojekt soll die Position der 1874 reformierten Armee in der Gesellschaft des sich wandelnden Zarenreiches verfolgen. Dabei soll das multikonfessionelle und multinationale russische Massenheer weniger in seiner technischen Entwicklung als vielmehr in seinen unvollkommenen sozialintegrativen und identitätsstiftenden Funktionen bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges untersucht werden. In sozialer Hinsicht soll das Hauptaugenmerk auf den Mannschaften und Unteroffizieren der Armee ruhen. Die materiellen und ideellen Umstände ihres Dienstes sollen rekonstruiert werden, um die Frage nach Akzeptanz und Ablehnung einer Einrichtung zu beantworten, die sich in Russland nur sehr bedingt als Schule der Nation verstand, zweifellos aber in mannigfaltiger Weise eine solche war. Die reformierte Armee sollte kein Staat im Staate mehr sein, deshalb sollen in diesem Projekt die Schnittstellen zwischen militärischem und zivilem Lebensumfeld besondere Berücksichtigung finden, insbesondere der Frage nachgegangen werden, welche Chancen beruflicher Qualifikation und sozialen Aufstiegs der Wehrdienst ermöglichte oder verschloß. Ziel ist es ferner, das Verhältnis von beabsichtigter und faktischer Veränderung einerseits und mächtigen Kontinuitäten andererseits zu bestimmen, um im Ergebnis der Massenorganisation Armee einen Platz in der Debatte um die russische Bürgergesellschaft zuweisen zu können.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
 
 

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