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Literarische Gestaltung als apologetische Strategie. Der katalanische und lateinische Dialog bei Ramon Llull
Antragsteller
Professor Dr. Roger Friedlein
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung
Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5378647
Theoretische Fragen werden seit der Antike in den literarischen Gattungen Traktat und Dialog behandelt. Die Dialoge von Ramon Llull - in den romanischen Literaturen des Mittelalters das wahrscheinlich umfangreichste Dialogoeuvre - werden in dieser Arbeit nicht mehr allein unter inhaltlichen Gesichtspunkten untersucht; vielmehr wird die für das Textverständnis grundlegende, gattungstypische Interrelation beleuchtet, die die religionspolemischen und methodologischen Aussagen der Sprecher im Dialog mit dem erzählerischen Zusammenhang eingehen, in den sie gestellt sind. Nach der Etablierung des Textkorpus werden sechs der signifikantesten Dialoge Llulls im Hinblick auf die ideologische Stoßrichtung, das zugunsten der christlichen Apologie konzipierte Verweisgeflecht der Textebenen, die literarische Ich-Darstellung sowie die in der Dialoggestaltung implizierten gattungspoetischen Stellungnahmen zugunsten einer scholastischen Argumentationstechnik untersucht. Die späteren Dialoge in lullistischer Faktur zeigen die über die Propagation der Llullschen Ars magna hinausgehende, literarische Wirkungsmacht von Llulls Dialogen. Im Anhang ist die Consolatio Venetorum erstmals ediert. Eine systematische Analyse erschließt die 26 Dialoge Lulls im Hinblick auf ihre Thematik und formale Aspekte.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen