Project Details
Das Eigene und das Fremde. Identität und Fremdheit in den Chroniken Adams von Bremen, Helmolds von Bosau und Arnolds von Lübeck
Applicant
Volker Scior
Subject Area
Medieval History
Term
from 2002 to 2003
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5378107
In kritischer Reflexion jüngerer Ansätze der interdisziplinären Identitäts- und Fremdheitsforschung beschäftigt sich die Arbeit mit den Vorstellungen vom Eigenen und vom Fremden in drei prominenten Chroniken aus dem 11. bis 13. Jahrhundert. Den Ausgangspunkt bildet die Einsicht in den untrennbaren Zusammenhang zwischen den Selbst- und den Fremdzuschreibungen eines Autors. Die Untersuchung arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede in den Fremddarstellungen heraus und zeigt die Gründe für die Differenzen auf, die sowohl in den divergierenden Auffassungen vom jeweils Eigenen liegen als auch in Faktoren wie der Situation zur Abfassungszeit, den causae scribendi und den Selbstzuschreibungen zu mehreren, "weltlichen" und "kirchlichen" Gemeinschaften. Die Attributionen von Fremdheit sind, bei allen Gemeinsamkeiten, doch ungleich ausgeprägt, erfolgen nach unterschiedlichen Kriterien (etwa religiösen oder ethnischen), beziehen sich auf verschiedene Gruppen und lassen sich nach Fremdheitsgraden abstufen. So werden im Vergleich der Autoren drei divergierende Möglichkeiten in der Ausgestaltung des Verhältnisses zwischen zwischen Eigenem und Fremdem aufgezeigt und die häufig geäusserte Meinung von einer statischen mittlealterlichen Identität und Sichtweise auf Fremde(s) widerlegt.
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