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Limits of tolerance - Conditions and determinants of explicit rejection and exclusion of outgroups

Applicant Professor Dr. Thomas Kessler, since 12/2011
Subject Area Social Psychology, Industrial and Organisational Psychology
Term from 2002 to 2011
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5469624
 
Final Report Year 2012

Final Report Abstract

Ziel des Projektes ist die Analyse der Determinanten, Bedingungen und Prozesse der Grenzen der Toleranz und der explizit negativer Behandlung von Fremdgruppen. Basierend auf dem Eigengruppenprojektionsmodell und der Unterscheidung von Zieltypen (minimal, maximal) wird angenommen, dass eine Negativbehandlung von Fremdgruppen durch deren Verletzung von als gemeinsam gedachten Zielen einer übergeordneten Kategorie bedingt wird. Wir nahmen an und konnten zeigen, dass Abweichungen von Maximalzielen mit graduellen Bewertungen verbunden sind und zu einer relativen Schlechterbehandlung der Fremdgruppe im Vergleich zur Eigengruppe führen. Abweichungen von Minimalzielen führen dagegen zu explizit negativer Behandlung, wie beispielsweise Ausschluss aus der gemeinsamen übergeordneten Kategorie. Minimal- und Maximalziele haben also unterschiedliche Konsequenzen in Intergruppenkontexten: Minimalziele werden stärker auf eine gemeinsame übergeordnete Kategorie projiziert, führen zu einer stärkeren Verbindung von Eigengruppe und übergeordneter Gruppe im Gedächtnis, und gehen mit negativeren Bewertungen und Behandlung von Fremdgruppen einher. In experimentellen Studien konnten inhaltliche Spezifika von Minimal- und Maximalzielkonzeptionen minimiert werden und generalisierend gezeigt werden, dass Minimal- im Vergleich zu Maximalzielverletzungen stärker zu moralischen Emotionen, Bestrafung und Ausschluss der abweichenden Fremdgruppe führen. In Interaktionen über die Zeit scheinen insbesondere wiederholte Verletzungen von Minimalzielen zur Eskalation des Verhaltens zwischen sozialen Gruppen zu führen. Diese negativen Auswirkungen von Minimalzielen kann mittels Perspektivenübernahme begegnet werden. Diese führt generell zu einer Verbesserung der Beziehung zwischen sozialen Gruppen, da sie die Tendenz der Eigengruppenprojektion reduziert und damit die Einstellung gegenüber Fremdgruppen verbessert. Allerdings ist der Einfluss der Perspektivenübernahme für die unterschiedlichen Zieltypen noch widersprüchlich und muss noch aufgeklärt werden. Diese Überlegungen sollen zu einem vertieften Verständnis eines komplexen und damit toleranzfördernden gemeinsamen Bezugsrahmens (übergeordnete Kategorie) für soziale Gruppen führen.

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