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Unter vielen, aber dennoch allein? Langfristige Konsequenzen von Bullying während der Schulzeit?

Fachliche Zuordnung Entwicklungspsychologie und Pädagogische Psychologie
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5372984
 
Ziel des hier beantragten Forschungsvorhabens ist die empirische Untersuchung von Konsequenzen, die Bullying (Aggression unter Schülern) während der Schulzeit für die sozialen Beziehungen im Erwachsenenalter haben kann. Außerdem interessiert, wie weit Geschlechtsunterschiede zum Tragen kommen, ob die Involviertheit in einen festen Arbeitskontext die Stabilität von Mobbingerfahrungen bis ins Erwachsenenalter hinein begünstigt und ob - im Vergleich von drei europäischen Ländern - übereinstimmende Befundmuster bestehen. Zu diesem Zweck werden Daten, die innerhalb eines TMR-Projekts der Europäischen Union in Deutschland, Großbritannien und Spanien, an 768 Studenten und Lehrern über ihre Erfahrungen mit Mobbing während der Schulzeit, dessen Begleiterscheinungen und über ihr aktuelles soziales Leben erhoben wurden, einer cross-nationalen Analyse unterzogen. Mit finanzieller Förderung der DFG werden drei Dinge möglich: Erstens, auf Grundlage der vorliegenden multinationalen Rohdaten wird eine profunde Validierung des retrospektiven Bullyingfragebogens (Schäfer, Smith & Singer, 2000) durchführbar. Zweitens, ein vorliegendes Modell über systematische Zusammenhänge zwischen Bullying während der Schulzeit und der Qualität sozialer Beziehungen im Erwachsenenalter (Schäfer, Korn, Moran-Merchan & Singer, 2001) kann kulturübergreifend überprüft werden. Drittens, beide Arbeiten können innerhalb kürzester Zeit in einer internationalen Fachzeitschrift publiziert werden. Das geplante Projekt erweitert den theoretischen Wissensstand, da es Faktoren spezifiziert, die die Konsequenzen von Schulmobbing moderieren. Es hat methodische Relevanz, da es die Validität retrospektiver Verfahren füreinen Forschungsbereich bestimmt, wo Längsschnittuntersuchungen über die Lebensspanne aus ethischen, forschungstechnischen und ökonomischen Gründen nur schwer umsetzbar sind. Es hat praktische Relevanz, weil es kalkulierbar macht, inwieweit die Vernachlässigung frühzeitiger Prävention gegen Mobbing in der Schule die Qualität der Arbeits- und Sozialbeziehungen im Erwachsenenalter beeinflussen kann.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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