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Dynamiken personaler Ressourcen und Anforderungen in den Prozessen der Akkumulation und Chronifizierung
Antragstellerin
Privatdozentin Dr. Dorota Reis
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536367600
Auf die Frage nach ihren persönlichen Stressfaktoren nennen etwa sechs von zehn Erwachsenen Arbeit als wichtigste Stressquelle und knapp jede/r vierte berichtet Symptome von Burnout. Großangelegte Befragungen zeigen, dass der in den letzten Jahrzehnten beobachtete generelle Anstieg in Arbeitsstress hauptsächlich auf gestiegene arbeitsbezogene Anforderungen zurückgeführt werden kann. Dieser Anstieg könnte damit erklärt werden, dass Anforderungen und Arbeitsstress sich reziprok beeinflussen, Ressourcenverluste weitere Verluste initiieren könnten und die Effekte der Stressoren über die Zeit akkumulieren. Trotz ähnlicher Konstellationen an (objektiven) Arbeitscharakteristika gibt es jedoch interindividuelle Unterschiede in der subjektiv erlebten Belastung. Neben personalen Ressourcen können hier auch Effekte stabiler und fluktuierender personaler Anforderungen eine Rolle spielen, indem diese ungünstig mit Arbeitscharakteristika und den Belastungsfolgen interferieren. Das Ziel des Forschungsprojekts ist es deshalb, im Kontext dynamischer Prozesse im Arbeitsalltag (1) Akkumulierung und Chronifizierung von Arbeitsstress und die Rolle von sowohl (2) personalen Ressourcen als auch Anforderungen für diese Effekte zu untersuchen. Dazu sollen zwei Persönlichkeitsmerkmale exemplarisch manipuliert werden: Verträglichkeit als personale Ressource und Perfektionismus als personale Anforderung. Die Interventionen sind in ein Design eingebettet, das intensiv-längsschnittliche und längsschnittliche Befragung miteinander kombiniert (ein sog. Measurement-Burst-Design). Die Kernkonstrukte sollen dabei multimethodal mit Selbst- und Fremdbericht und mit objektiven Maßen (IATs und Stimmproben) erhoben werden. Diese Methodenkombination ermöglicht integrative Schlussfolgerungen darüber, wie State-Level Variablen und kurzfristige Prozesse einerseits und stabile Trait-Level Variablen andererseits zur Akkumulation und Chronifizierung von Arbeitsstress beitragen. Die Ergebnisse dieses Projektes haben zentrale Implikationen für das Verständnis der Entstehung chronischer Belastungsfolgen wie Burnout als auch präventiver Interventionsmöglichkeiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Schweiz
Mitverantwortlich
Professor Dr. Malte Friese
Kooperationspartner
Professor Dr. Laurenz L. Meier