Anticarcinogene Wirkung von spezifischen CLA-Isomeren und -Formulierungen
Final Report Abstract
Die Ernährung stellt einen wichtigen Umweltfaktor bei der Krebsentstehung und folglich auch der Krebsprävention dar. Epidemiologische Studien zeigen, dass häufiger Verzehr von Milch und Milchprodukten die Krebsprophylaxe unterstützt. Hauptsächlich die in Milchlipiden enthaltenen CLA-Isomeren stehen im Fokus des wissenschaftlichen Interesses. Bisherige Untersuchungen zur krebshemmenden Wirkung von CLA beschränkten sich auf die Isomeren cis-9,trans-11 und trans-10,cis-12. Es ist nicht auszuschließen, dass auch andere Isomeren (z.B. trans-11 ,cis-13, trans-9,trans-11, trans-11,trans-13) und in Pflanzen vorkommenden CLnA-lsomeren funktionelle Eigenschaften besitzen. Hierfür wurden in vitro-Studien mit humanen Brust- und Darmzelllinien durchgeführt, die verschiedene Stadien der Tumorgenese repräsentieren. Das Ziel dieser Untersuchungen war es, den Wirkmechanismus von CLA- und CLnA-lsomeren bei der Hemmung der Carcinogenese in Abhängigkeit vom Stadium aufzuklären. Die Ergebnisse zeigen, dass verschiedene CLA- und CLnA-lsomeren einen Einfluss auf die enzymatische Aktivität und den DNA-Gehalt der untersuchten Zelllinien in Abhängigkeit vom Grad der Veränderung (prämaligne, maligne) ausüben. Die CLA-Isomeren trans-11,trans-13 und trans-9,trans-11 sind in der Lage, das Wachstum von Darmkrebszellen (HT-29-Zellen; 10 - 40 pM) zu hemmen. Die konjugierten Triene zeigten bei allen Zelllinien in Abhängigkeit von ihrer Konzentration (10 - 100 pM) zytotoxische Effekte und verringerten das Wachstum. Diese Ergebnisse bestätigen die anticarcinogenen Effekte bei Darmkrebszellen und zeigen bei erhöhten Konzentrationen einen chemoprotektiven Einfluss bereits im frühen Stadium der Carcinogenese (LT-97-Zellen > 40 pM). Erstmals konnten wachstumshemmende Effekte an humanen prämalignen und malignen Brustzellen (MCF-IOA, MCF-7) nach Applikation von CLnA festgestellt werden. Allgemein scheinen die Krebszellen (MCF-7, HT-29) sensitiver zu reagieren als die prämalignen Zellen (MCF-IOA, LT-97). Die Effekte von CLnA im niedrigen Konzentrationsbereich sprechen für die hohe biologische Aktivität dieser konjugierten Verbindungen. Eine zunächst erhöhte metabolische Aktivität der prämalignen Zellen stand im Zusammenhang mit einem erhöhten Metabolitgehalt an c9,t111-CLA nach Applikation mit t11.t13-CLA bzw. mit c9,t11 ,t13-CLnA. Erstmalig ergaben Untersuchungen zum Metabolismus die enge Verknüpfung zwischen CLA (tierischer Herkunft) und CLnA (pflanzlicher Herkunft). Die Festlegung einer wirksamen nutritiven Aufnahmemenge ist schwierig, da CLnA und CLA metabolisiert werden. Die CLnA (a-ESA und ß-ESA) wurden als hochpotente Substanzen identifiziert, die bereits im niedrigen Konzentrationsbereich (5-20 pM) hochsignifikante Veränderungen hervorrufen.