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Pathalogia litteralis. Erzählte Wissenschaft und wissenschaftliches Erzählen im französischen 19. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung von 2002 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5361818
 
Das Buch versucht sich als komparative und interdiskursive Literatur- und Wissenschaftsgeschichte des französischen 19. Jahrhunderts. Es nimmt seinen Ausgang von der zeitgleichen Geburt der modernen Biologie und der literarischen Romantik zu Beginn des Jahrhunderts und untersucht dann den Prozeß zunehmender Medizinalisierung der Romanliteratur von Balzac bis zu Flauberts Madame Bovary. Hier wird insbesondere der Versuch unternommen, die Textstrategien der klinisch-anatomischen Fallgeschichte des frühen 19. Jahrhunderts zu analysieren und mit denen des Romanciers Gastave Flaubert in Beziehung zu setzen, um so dessen Apostrophierung als literarischer "anatomiste et physiologiste" (Sainte-Beuve) die volle Evidenz zu verleihen. In einem abschließenden Kapitel wird der Wechsel der Leitdisziplin von der klinischen Medizin zur französischen Variante genetisch-evolutionsbiologischer Forschung untersucht, die mangels empirischer Überprüfbarkeit ihrer Theorien Zuflucht zu rhetorisch-narrativen Plausibilisierungen nehmen muß, die dann Emile Zola problemlos in seinen Romanzyklus Les Rougon-Macquart (1871-1893) einfließen lassen kann.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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