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Wohneinstellungen und Segregationsprozesse (WESP)
Antragsteller
Professor Dr. Sören Petermann
Fachliche Zuordnung
Empirische Sozialforschung
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 536180574
Das Forschungsvorhaben befasst sich mit Prozessen residentieller Segregation in Städten. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Wohneinstellungen, d.h. Präferenzen über und Zufriedenheiten mit Eigenschaften der Wohnumgebung aus der Perspektive von Bewohnern und Haushalten, deren selektivem Umzugsverhalten und der Modellierung daraus resultierender Segregationsprozesse. Ziel des Forschungsvorhabens ist die Vertiefung des Verständnisses von Segregationsprozessen in drei wesentlichen Bereichen. Die theoretische Modellierung der Prozesse soll durch realistischere Annahmen über Wohneinstellungen und Rahmenbedingungen weiterentwickelt werden. Das wird durch empirische Analysen zu Wohneinstellungen erreicht, deren Ergebnisse in agentenbasierter Modellierung berücksichtigt werden. Erstens geht es um die Beschreibung der Präferenzverteilungen zur ethnischen Zusammensetzung der Wohnumgebung sowie deren Bedingungsfaktoren wie auch der Wandel ethnischer Wohnpräferenzen. Zweitens soll die Racial-proxy-Hypothese, wonach die ethnische Zusammensetzung als Einzelindikator hinreichend die Wohnsituation in einem Gebiet beschreibt, für den deutschen Kontext getestet werden. Ob neben der ethnischen Zusammensetzung auch die soziale Zusammensetzung und sozialrelevante Infrastrukturen der Wohnumgebung relevant für Wohneinstellungen sind, soll mit Längsschnittanalysen geprüft werden. Im Kern geht es um einen Vergleich der Wohnzufriedenheit in Abhängigkeit von ethnischen, sozialen und infrastrukturellen Wohnumgebungseigenschaften vor und nach einem Umzug. Zur Analyse dieser beiden Teilziele wird auf bereits erhobene, aber noch nicht ausgewertete Daten qualitativ hochwertiger nationaler Umfragen (ALLBUS und SOEP) zurückgegriffen. Drittens werden die empirischen Befunde zur Verteilung der Wohneinstellungen für die Entwicklung von agentenbasierten Modellen zur Simulation von Segregationsprozessen genutzt. Aus den realitätsnahen AB-Modellen lassen sich Schlüsse zu Einwicklungslinien und effizienten Modifizierungsmöglichkeiten ableiten.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen