Project Details
Die Rolle des Corticotropin-freisetzenden Hormons (CRH) im Beziehungsgefüge von Stress und motivationalen sowie neuroadaptiven Aspekten des Alkoholkonsums
Applicant
Dr. Björn Maul
Subject Area
Pharmacology
Term
from 2002 to 2003
Project identifier
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5361159
Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO, "Global Burden of Disease Study") beläuft sich der Anteil des Drogenmissbrauchs an der globalen Krankheitslast weltweit auf 6,7% (Angaben in "disability-adjusted life years"). Dabei ist der Anteil des Alkoholmissbrauchs mit 3 bis 4% der globalen Krankheitslast (WHO Fact Sheet N127 vom August 1996) größer als die Anteile aller anderen psychoaktiven Substanzen zusammen. Die Entstehung von Sucht ist psychosozial, durch das Umfeld des Betroffenen, aber auch genetisch bedingt. Biochemisch determinierte, adaptive Veränderungen modulieren die initiale Reaktion einer Person auf ein Suchtmittel, die Entwicklung eines langanhaltenden Verlangens nach dem Suchtmittel und das beständige Missbehagen bei Abstinenz, das letztlich zum Rückfall in die Sucht führt. Alkoholsucht ist multifaktoriell bedingt. In das pathologische Geschehen sind mehrere Transmittersysteme involviert. Deshalb konnte in genetischen Studien, z. B. beim QTL-Mapping oder in Experimenten mit Knock-out-Mäusen bzw. transgenen Tieren, eine Reihe von Kandidatengenen mit Einfluss auf das Verhalten verändernde Faktoren wie Reinforcement ("Verstärkung") und Neuroadaptation gefunden werden. Diese Faktoren tragen zum Prozess des Süchtigwerdens bei. Vorstudien und eine Anzahl publizierter Daten sprechen für einen Zusammenhang von durch Stress induzierten physiologischen Veränderungen im Oganismus und der Neigung zu Alkoholkonsum. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei das die physiologische Stressantwort vermittelnde Hormon CRH. Die nähere Untersuchung der molekularen Mechanismen dieses Aspekts der CRH-Wirkung ist das Ziel des Forschungsvorhabens.
DFG Programme
Research Fellowships