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Humboldt auf Reisen ? Die Rezeption des `deutschen Universitätsmodells` in den französischen und britischen Reformdiskursen (181o-187o)

Subject Area Modern and Contemporary History
Term from 2002 to 2003
Project identifier Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Project number 5359860
 
Auf der Suche nach den Ursprüngen der 'modernen Universität' wird in Deutschland gewöhnlich auf die in den preußischen Reformen des frühen 19. Jhs. entstandenen institutionellen und ideellen Grundlagen verwiesen. Dieses oftmals auf das Kürzel "Humboldt" gebrachte "Modell" habe, so eine bis heute weit verbreitete Auffassung, zunächst für die übrigen deutschen Staaten und dann auch international eine Vorbildfunktion besessen. Demgegenüber fragte die vorliegende Arbeit kritisch nach, was deutsche Universitäten in den beiden wichtigsten europäischen Nachbarländern, Großbritannien und Frankreich, tatsächlich zeitgenössisch bedeuteten. Dies geht einher mit einem konsequenten Abrücken von "Einfluss" und "Ausstrahlung" als Erklärungsmomenten; stattdessen werden die konkreten Rezeptionsperspektiven und -interessen analysiert, wie sie zumal in Paris und Oxford gegeben waren. Im Ergebnis zeigt sich, daß deutsche Universitäten im Verlauf der ersten beiden Drittel des 19. Jhs. sehr wohl verstärkt ins Blickfeld gerieten und an Funktionalität in den französischen und britischen Diskursen gewannen, dass dies jedoch keineswegs an das neuhumanistische, stark deutschen Bildungsidealen verpflichtete "Humboldtsche Modell" rückgebunden wurde. Letztlich erwiesen sich die "universitäten Identitäten" im Hochschulwesen, aller zweckgebundenen Rhetorik zum Trotz, als weitgehend transferresistent.
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