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Wirkung von Xenon und volatilen Inhalationsanästhetika auf die Ionenströme von humanen Vorhofmyokardzellen und Dickdarmmyocyten
Antragsteller
Dr. Rocco Hüneke
Fachliche Zuordnung
Gynäkologie und Geburtshilfe
Förderung
Förderung von 2002 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5358179
(Wortlaut des Antrages) Das Ziel des Projektes ist es, die Wirkungen von Inhalationsanästhetika auf die humane Herz- und Dickdarmmuskulatur auf zellulärer Ebene besser zu verstehen. Zu diesem Zweck sollen mit der Ganzzell Patch Clamp Methode die Kationenströme von enzymatisch isolierten Einzelzellen untersucht werden. Die Zellen stammen aus entnommenem Operationsmaterial vom rechten Vorhof des Herzens bzw. der Ringmuskelschicht des Dickdarms. Die Narkosegase Xenon, Halothan, Isofluran und Sevofluran sollen in ihrer Wirksamkeit auf die Natrium-, Kalzium- und Kaliumströme untersucht und miteinander verglichen werden. Die Zellen werden Flüssigkeiten ausgesetzt, in denen die jeweiligen Gase bei einem definierten Partialdruck vorliegen. An humanen Vorhofkardiomyocyten sollen die bisherigen Versuche des Antragstellers erweitert werden, an denen als valider Kritikpunkt angeführt wurde, dass sie lediglich bei Raumtemperatur durchgeführt wurden. Deswegen soll insbesondere erforscht werden, welche Temperaturabhängigkeit bei den Wirkungen von Narkosegasen besteht. Weiterhin sollen Ionenströme in glatten Muskelzellen des Dickdarms studiert werden. In Voruntersuchungen wurde eine Methode ausgearbeitet, glatte Muskelzellen aus dem Dickdarm zu präparieren und elektrophysiologisch zu untersuchen. Damit können Wirkungen der Narkosegase auf glatte Dickdarmmyocyten erfasst werden, die nicht über das vegetative Nervensystem vermittelt werden, sondern eine direkte Beeinflussung der Zellfunktion darstellen. Von besonderem Interesse wird ein Vergleich der zellulären Effekte mit den bekannten kardialen und intestinalen Nebenwirkungen dieser Anästhetika sein, um herauszufinden, inwieweit sich die Nebenwirkungen mit solchen zellulären Effekten erklären lassen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen