Sampling-Errors und Nonsampling-Errors in komplexen Bevölkerungsstichproben der Bundesrepublik Deutschland II
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Das Projekt sollte die Arbeiten zur Kriminalitätsfurchtmessung und Viktimisierungserhebung in Surveys aus dem Projekt DEFECT-I fortsetzen. Der Antrag zu DEFECT-II spezifizierte drei Ziele: 1. Hypothesentests: Die weitergehende Auswertung des DEFECT-I-Datensatzes entlang des aufgestellten Hypothesenkatalogs, 2. Panelstudie: Die Schätzung der Wiederholungsstabilität von Kriminalitätsfurchtindikatoren durch eine quantitative Wiederholungsbefragung, 3. Qualitative Residuendiagnose: Die Aufklärung der Ursachen von Differenzen zwischen den durch ein quantitatives Erklärungsmodell für Kriminalitätsfurcht vorhergesagten und den tatsächlich gemessenen Werten der Befragten durch die Durchführung qualitativer Interviews. Die Auswertungen zu DEFECT-I erfolgten bislang vor allem in der Form von Diplomarbeiten und laufender Dissertationen. Die überaus erfolgreiche Mitarbeiterförderung des Ursprungsprojekts hatte als Konsequenz eine Verzögerung in der Fertigstellung der entsprechenden Publikationen, da die Mitarbeiter durch ihre neuen Karrierepositionen kaum Interesse an der Fertigstellung dieser Aufsätze hatten. Natürlich sind die Ergebnisse dieser Projektphase zum Teil in den Entwurf bereits laufender Viktimisierungsstudien eingeflosssen. Ein großer Teil der Auswertungen zum gesamten DEFECT-Projekt ist Gegenstand einer nahezu abgeschlossenen Dissertation (Thume), einer laufenden Dissertation (Becher) und einer Dissertation in Vorbereitung (von Thenen). Eine Kernveröffentlichung wurde nach mehr als zwei Jahren Begutachtung vom „Journal of Official Statistics" 2005 publiziert. Das Hauptergebnis dieser Studie sind weit stärkere Designeffekte als erwartet, wobei der Einfluss der Interviewer nahezu immer größer war als der Einfluss der Sampling-Points und zwischen den Fragetypen deutlich variiert. Die Panelstudie wurde mit zwei Wellen im Abstand von einem Jahr als CATI-Erhebung letztlich erfolgreich durchgeführt. Die Analysen zum Kernproblem der Wiederholungsstabilität der Kriminalitätsfurchtindikatoren sind Gegenstand einer laufenden Diplomarbeit (Noack) und sollen noch in 2009 in einer Veröffentlichung münden. Die Qualitative Residuenanalyse wurde als qualitative Befragung mit 39 Befragten erfolgreich durchgeführt. Die Personen wurden über inkonsistente Antwortmuster bzw. außergewöhnliche Extremwerte auf den zentralen Indikatoren identifiziert. Ein methodisch interessantes Ergebnis dieser Studie besteht in der Feststellung außerordentlich hoher Kooperationsbereitschaft bei dem für die Befragten erkennbaren Versuch, ihre Antwort zu verstehen. Inhaltlich konnte diese Nachbefragung rationale Ursachen für das Auftreten der inkonsistenten Antwortmuster im Drei-Wellen-Panel liefern. Insgesamt hat sich der Einsatz der QRA als ebenso problemlos wie außerordentlich hilfreich für die Produktion neuer Hypothesen erwiesen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(18.05.2002): „Seperating Interviewer and Sampling point effects". Poster presentation, American Association of Public Opinion Research, Tampa
Frauke Kreuter, Rainer Schnell
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(2002): „Context Effects in the Measurement of Subjective Probabilities in Surveys", Universität Konstanz
Elisabeth Coutts, Rainer Schnell
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(29.08.2002): „Two mechanisms of interviewer behavior and their impact of victimization rates". International Conference on Household Nonresponse, Kopenhagen
Frauke Kreuter, Rainer Schnell
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(10.10.2003): "A comparison of multiple imputation and other nonresponse compensating techniques with the result of a nonresponse study in five national surveys". Data Quality in Large Social Surveys, Basel
Susanne Rässler, Rainer Schnell
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(10.10.2003): „A comparison of item-nonresponse in 5 identical surveys with 3 different modes of interviews in a national interpenetrated sample". Data Quality in Large Social Surveys, Basel
Rainer Schnell
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(2005): „Context effects in the measurement of subjective probabilities in surveys". Paper presented at the first international conference of the European Survey Research Association, Barcelona
Elisabeth Coutts, Rainer Schnell
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(2005): „Seperating Interviewer and Sampling point effects". Journal of Official Statistics, 21 (3), S. 389-410
Rainer Schnell, Frauke Kreuter
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(29.06.2007): "Results of a Nonresponse Follow Up Study in a Multimode National Survey". Paper presented at the second international conference of the European Survey Research Association, Prag
Rainer Schnell
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(07.03.2008): „Unterschiede zwischen subjektiven und objektiven Messungen von Sicherheit". DGS Sektion Methoden, Bonn
Stefanie Eifler, Rainer Schnell
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„Unterschiede zwischen subjektiven und objektiven Messungen von Zeichen Öffentlicher Unordnung („Signs of Incivility")
Stefanie Eifler, Daniela Thume und Rainer Schnell