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Wahrnehmungen des Holocaust in Film und Literatur: Wandlungen der jüdisch-sowjetischen Holocausterinnerung in der Ukraine (1945 bis in die 2010er Jahre)
Antragstellerin
Professorin Dr. Viktoriya Sukovata
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 535026791
Anhand von fünf exemplarischen Fallstudien widmet sich das Forschungsprojekt den Veränderungen der Holocaust-Erinnerung in der Ukraine im Kontext politischer, ideologischer und sozialer Transformationen von der unmittelbaren Nachkriegszeit und dem Kalten Krieg bis in die 2010er Jahre. Die wichtigsten Quellen sind autobiografische Schriften, Romane und vor allem Filme, die von Autoren jüdischer Herkunft geschaffen wurden. Das erkenntnistheoretische Hauptinteresse des geplanten Projekts richtet sich auf Werke, die weder damals noch heute einem breiteren Publikum im Westen bekannt geworden und die auch in der postsowjetischen ukrainischen Kultur teilweise in Vergessenheit geraten sind. Das Projekt geht der Frage nach, wie diese Dokumente des literarischen und medialen Gedenkens ihre spezifischen Aussagen und ihre jeweiligen Gattungen zwischen jüdischem Zeugnis und sowjetischer Erinnerungspolitik gestaltet haben. Ein Ziel ist es zu zeigen, inwieweit sie dabei eine spezifische erinnerungskulturelle Legierung eines partikularen und eines allgemeinen Gedächtnisses darstellen und wie sie besser verstanden werden können, wenn sie als Ergebnis eines Kompromisses zwischen primären Erinnerungen und politischer Interpretation analysiert werden.
DFG-Verfahren
WBP Stelle