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Entwicklung eines transgenen Zellkulturmodells für die spinobulbäre Muskelatrophie
Antragsteller
Dr. Tim Ratzlaff
Fachliche Zuordnung
Molekulare Biologie und Physiologie von Nerven- und Gliazellen
Förderung
Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5347830
Zellkulturmodelle und transgene Tiermodelle nehmen derzeit in der Erforschung der Pathogenese von neurodegenerativen Erkrankungen, und hier insbesondere bei den Trinukleotiderkrankungen, eine zentrale Rolle ein, um die proteinbiochemischen Krankheitsvorgänge zu verstehen. Die spinobulbäre Muskelatrophie war die erste identifizierte neurodegenerative Erkrankung mit ursächlicher Trinukleotid-Expansion im intranukleär lokalisierten Androgen-Rezeptor, und ist charakterisiert durch fast isolierte Affektion der peripheren Motoneuronen. Um die Krankheit zu modellieren, wurde bisher das trunkierte Krankheitsprotein mit CAG-Expansion transgen in Mauslinien eingebracht, und transient in Cos-Zellen transfiziert. Im Rahmen des beantragten Projekts soll jetzt erstmals ein Zellmodell mit einem stabil transfiziertem Androgen-Rezeptor-Protein und der Möglichkeit der Regulation des entsprechenden Gens entwickelt werden. Dieses soll in Expressionsstudien und funktionellen Analysen benutzt werden, um die einzelnen zellphysiologischen Schritte bis zur Neurodegeneration zu definieren. Dabei soll im Vergleich mit Spinocerebellärer Ataxie Typ 3 und Chorea Huntington nach gemeinsamen Pathomechanismen mit anderen neurodegenerativen Trinukleotiderkrankungen gesucht werden. Im Gastlabor ist zudem die vergleichende Analyse von transgenen Tiermodellen geplant.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien