Detailseite
Rekonstruktion mikroevolutionärer Veränderungen in einer natürlichen Zooplankton-Population in bezug auf anthropogen induzierte Abundanzschwankungen von Räubern und Konkurrenten: Untersuchung einer Cladoceren-Genbank
Antragstellerin
Dr. Silvia Mohr
Fachliche Zuordnung
Evolution, Anthropologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5347455
Viele Zooplanktonorganismen wie die Daphnien (Cladocera) produzieren Dauereier, die in den Sedimenten von Binnengewässern akkumulieren und "Dauereibänke" bilden können. Diese Dauereibänke bieten eine hervorragende Möglichkeit, die lokale Geschichte von Zooplankton Populationen zu rekonstruieren und mikroevolutionäre Prozesse zu untersuchen, da sie Jahrzehnte im Sediment überdauern und sie somit eine historische "Genbank" darstellen können. Ziel dieses Projektes ist es, genetische Veränderungen in einer Daphnia magna-Dauereibank des Ring-Sees (Dänemark), der starke Abundanzschwankungen von Räubern und Konkurrenten durch Eutrophierung und Sanierungsmaßnahmen erfahren hat, zu analysieren. Durch die Rekonstruktion der Abundanzen von Räubern (Fische und Insektenlarven) und Konkurrenten (andere Daphnien-Arten wie D. pulex und D. hyalina/galeata) im Ring-See soll untersucht werden, ob die Veränderungen der genetischen Struktur in der D. magna-Population in Zusammenhang mit den Abundanzschwankungen der Antagonisten stehen. Mikroevolutionäre Muster innerhalb der D. magna-Population sollen anhand von Mikrosatelliten-Markern und von quantitativen genetischen Analysen ökologisch relevanter Eigenschaften (z.B. Räuber-Vermeidungsstrategie) untersucht werden. DNA- Mikrosatelliten sind sehr gut geeignet, die genetische Struktur in Dauereibänken zu untersuchen, da nur sehr wenig Ausgangsmaterial benötigt wird und die Marker neutral und hoch polymorph sind.
DFG-Verfahren
Forschungsstipendien
Internationaler Bezug
Belgien
Kooperationspartner
Professor Dr. Luc De Meester