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Religiöse Anhänger und Medaillen aus Südwestdeutschland. Beiträge zur neuzeitlichen Frömmigkeitsgeschichte aus archäologischer Sicht
Antragsteller
Stefan Fassbinder
Fachliche Zuordnung
Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5345831
In der Arbeit wurden 702 in Südwestdeutschland ergrabene oder gefundene neuzeitliche religiöse Anhänger und Medaillen bearbeitet. Es ist der erste Versuch, diese Quellengruppe unter Einsatz archäologischer Methoden nach historischen Fragestellungen für eine ganze Region auszuwerten. Es wurden chronologisch differenzierte Ergebnisse zur Realienkunde, zur Produktion und zur Verwendung der Objekte gewonnen. Die Einzelanalyse der über 140 repräsentierten Verehrungsziele (Wallfahrtsorte, Heilige etc.) ergab zahlreiche interessante Resultate. Bei der Untersuchung der Aspekte der Frömmigkeit in verschiedenen Gruppen (Mann/Frau, Stadt/Land, Geistliche/Laien, soziale Schichten) war das auffallendste Ergebnis die weitgehende Übereinstimmung bei allen Gläubigen. Am Ende der Arbeit steht eine Fülle an Einzelergebnissen zu den wichtigsten Bereichen barocker Frömmigkeit in Südwestdeutschland, in denen sich Grundlinien (z.B. regionale 'Frömmigkeitsräume') abzeichnen. Zudem konnten die Möglichkeiten und Grenzen der archäologischen Auswertung religiöser Anhänger und Medaillen sowie erfolgversprechende Methoden aufgezeigt werden. Es wurde deutlich, daß die Archäologie auch für Epochen mit reicher Schriftlichkeit neue Ergebnisse liefert.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen