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Untersuchungen zur physiologischen Funktion des myelin-assoziierten Neuritenwachstumsinhibitors Nogo-A während der Entwicklung, Alterung und Regeneration des zentralen Nervensystems

Antragstellerin Vera Pedersen
Fachliche Zuordnung Evolution, Anthropologie
Förderung Förderung von 2001 bis 2003
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5339808
 
Viele Jahrzehnte lang war die Tatsache allgemein akzeptiert, dass das erwachsene zentrale Nervensystem (ZNS) nicht in der Lage ist, nach Verletzung spontan zu regenerieren, traumatische Gehirn- und Rückenmarksverletzungen galten daher als irreversibel. Neuere Erkenntnisse brachten jedoch Einsicht in die Mechanismen und Faktoren, die die Regenerationsfähigkeit des ZNS limitieren, und schufen damit auch erste Möglichkeiten, das Wachstum verletzter Nervenzellfortsätze zu reaktivieren. Mittlerweile sind eine Reihe von Proteinen bekannt, die von Nervenzellen, aber besonders von der sie umgebenden weißen Substanz gebildet werden und eine entscheidende Rolle bei der Inhibition des Nervenzellfortsatzwachstums spielen. Zu diesen Neuritenwachstumsinhibitoren gehört das Protein Nogo-A, das von bestimmten Zellen der weißen Substanz gebildet wird. Spezifische Blockierung von Nogo-A mit einem Antikörper vermag dessen inhibierende Aktivität auf das Nervenfortsatzwachstum in Zellkultur aufzuheben. Im Tierexperiment kann die Behandlung mit Antikörper gegen Nogo-A die Regeneration von Nervenfasertrakten nach Rückenmarksdurchtrennung auslösen und sogar motorische und sensorische Funktionen wiederherstellen. Im Vordergrund des beantragten Forschungsvorhaben stehen in vivo-Untersuchungen, die die Rolle von Nogo-A in der pränatalen und postnatalen Entwicklung des ZNS aufklären sollen. Insbesondere mit Hilfe transgener Mäuse soll die Bedeutung von Nogo-A für die korrekte Ausbildung und Aufrechterhaltung neuronaler Schaltkreise während der Entwicklung und im gereiften ZNS detailliert untersucht werden. Erkenntnisse hieraus sollen zum Verständnis regenerativer Vorgänge nach ZNS-Verletzungen beitragen und folglich zur Weiterentwicklung restorativer Therapiestrategien dienen.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Schweiz
Kooperationspartner Professor Dr. Martin E. Schwab
 
 

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