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Longin, Philologe und Philosoph. Eine Interpretation der erhaltenen Zeugnisse
Antragstellerin
Professorin Dr. Irmgard Männlein
Fachliche Zuordnung
Griechische und Lateinische Philologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2002
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5321812
Basierend auf einer erstmals vollständigen Sammlung und Kommentierung der philologischen wie der philosophischen Fragmente und Testimonien wird ein umfassendes Persönlichkeitsbild des Platonikers Longin, eines Zeitgenossen Plotins, rekonstruiert. Um Unterschied zu bisherigen Arbeiten sind für die Interpretation der Textzeugnisse der weitere Fundkontext, die literarische Gattung sowie die Zitierhaltung des jeweiligen Autors gegenüber Longin berücksichtigt. Dabei ergeben sich interessante Aufschlüsse darüber, wie Longin, der in der Tradition - auch der modernen Forschung - einseitig als exzellenter Philologe bekannt ist, rezipiert und entsprechend der Intention seiner Zeitgenossen (z.B. Porphyrios) oder späterer Philosophen (z.B. Proklos) und Scholiasten funktionalisiert wird. Die Bedeutung Longins wird vor dem Hintergrund zeitgenössischer literarästhetischer und philosophischer Diskurse untersucht. Dabei wird deutlich, daß seine philologischen Fragestellungen mit den philosophischen Grundlagen platonischer Lehre konvergieren. Der Philologe Longin ist also vom Philosophen nicht zu trennen, vielmehr erweist er sich gerade durch die universelle Ausrichtung seiner Interessen, die sich letztlich jedoch unter philosophische Fragestellungen subsumieren lassen, als wirkungsmächtiger Grenzgänger zwischen Mittel- und Neuplatonismus.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen