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Bankenaufsicht in der EU unter den Bedingungen fortschreitender Finanzmarktintegration
Antragsteller
Professor Dr. Friedrich Heinemann
Fachliche Zuordnung
Politikwissenschaft
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5321468
Seit Beginn der EWU ist in den Ländern der Eurozone die Geldpolitik zentralisiert. Im Gegensatz dazu liegt die Hauptverantwortung in der Bankenaufsicht weiterhin auf der nationalen Ebene. Diese Aufgabenzuordnung ist zunehmend umstritten. Kritiker argumentieren, daß die Regulierungs-Divergenz in der Bankenaufsicht nicht mehr vereinbar sei mit der bereits erreichten Konvergenz etwa in der Geld- und Währungspolitik. Vor diesem Hintergrund steht hier die Frage im Mittelpunkt, ob der institutionelle Status quo der EU-Bankenaufsicht noch geeignet ist, unter den sich schnell wandelnden Unfeldbedingungen die Stabilität des EU-Bankensystems zu gewährleisten. In einem ersten empirischen Analyseschritt soll zunächst geklärt werden, ob das Risiko massenhafter Bankzusammenbrüche ("Systemrisiko") noch eher einen nationalen oder bereits einen europaweiten Charakter aufweist. In institutioneller Hinsicht werden dann vor allem die kooperativen Elemente des EU-Aufsichtssystems (u.a. EZB- Ausschuß für Bankenaufsicht) im Hinblick auf ihre Eignung im Umgang mit grenzüberschreitenden Risiken überprüft. Im theoretischen Analyseteil wird im Rahmen einer Prinzipal-Agenten- Modellierung betrachtet, ob eine Zentralisierung der Bankenauf- sicht eher adäquate Regulierungsmaßnahmen erwarten ließe. Abgerundet wird dieser Ansatz durch eine politökonomische Analyse der Systemevolution: Hier wird gefragt, ob eine Konvergenz der EU-Bankenaufsicht durch Zentralisierung dieser Kompetenz zu erwarten ist, wenn man auf das Eigeninteresse der maßgeblichen Akteure abstellt.
DFG-Verfahren
Schwerpunktprogramme
Teilprojekt zu
SPP 1023:
Regieren in der Europäischen Union
Beteiligte Person
Privatdozent Dr. Michael Schröder