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Nikotinamid-Adenindinukleotid (NAD)-Aufnahme und Stoffwechsel bei Haemophilus influenza
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Reidl
Fachliche Zuordnung
Parasitologie und Biologie der Erreger tropischer Infektionskrankheiten
Förderung
Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5314306
Haemophilus-Infektionen stellen trotz der Anwendung eines kürzlich entwickelten Impfstoffes gegen den gefährlichsten Subtyp B ein ernsthaftes medizinisches Problem dar, weil auch andere Subtypen humane Erkrankungen wie Meningitis, Pneumonie, Otitis Media, Sinusitis u.a. auslösen können. Daher ist es sinnvoll, nach weiteren antibakteriellen Angriffspunkten zur Prophylaxe und Behandlung gegen Haemophilus-Infektionen zu suchen. Eine Besonderheit von Haemophilus ist, daß es in Folge seiner Anpassung an das Leben im Wirt Mensch die Enzyme für die Biosynthese des essentiellen Kofaktors NAD verloren hat und stattdessen dieses Substrat vom Wirt bezieht. Aus dieser Tatsache ergibt sich ein möglicher antibakterieller Angriffspunkt: Bereits früher wurde versucht, ob synthetische NAD-Analoga sich als Kompetitoren zur NAD-Aufnahme und damit zur Wachstumsinhibierung eignen würden. Diese Versuche verliefen vielversprechend, aber zeigten nicht unbedingt maximal inhibierende Wirkung, da das Zielsystem, das NAD-Aufnahmesystem, noch unbekannt war. Um das NAD-Aufnahmesystem besser zu verstehen, haben wir uns das Ziel gesetzt, die beteiligten NAD-Aufnahmekomponenten zu isolieren und zu charakterisieren. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse können genutzt werden, um in Zukunft durch molekulares Design die Entwicklung von spezifischen Inhibitoren zu ermöglichen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen