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Syntaktische Arbeitsgedächtnisprozesse: Eine Untersuchung mit ereigniskorrelierten Hirnpotentialen und funktioneller Magnetresonanztomographie
Antragsteller
Professor Dr. Christian Fiebach
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2001 bis 2006
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5310384
Bei der Satzverarbeitung besteht ein Zusammenhang zwischen der syntaktischen Komplexität von Sätzen und der Schwierigkeit ihrer Verarbeitung. Als Ursache für diese Komplexitätseffekte wurde, unter anderem, eine erhöhte Belastung des Arbeitsgedächtnisses postuliert. Die exakte Charakterisierung syntaktischer Arbeitsgedächtnisprozesse ist allerdings nicht unproblematisch. Mit zwei Experimenten zur Verarbeitung deutscher w-Fragen ist es uns gelungen, den Prozeß der Zwischenspeicherung von nicht-integrierten syntaktischen Elementen im Arbeitsgedächtnis zu isolieren und sowohl funktionell (d.h. Auftretensbedingungen und Zeitverlauf im Rahmen einer EKP-Studie) als auch neuroanatomisch (im Rahmen einer fMRT-Studie) näher zu beschreiben. Das hier vorgeschlagene Projekt hat das Ziel, aufbauend auf den bereits durchgeführten Experimenten, die funktionellen Charakteristika und die neuronale Implementation syntaktischer Arbeitsgedächtnismechanismen detaillierter zu untersuchen. Insbesondere soll bestimmt werden, welchen Einfluss der Inhalt der zu speichenden Informationen hat und ob die angenommenen syntaktischen Arbeitsgedächtnisprozesse auf andere Satzstrukturen generalisierbar sind. Es soll weiterhin entschieden werden, ob syntaktische Arbeitsgedächtnisprozesse durch rein linguistische Merkmale gesteuert sind oder ob es sich um allgemeinere psychologische, durch die Sequenzialität des sprachlichen Eingangssignals bedingte Mechanismen handelt. Hierbei wird gezielt von linguistischen Besonderheiten der deutschen Sprache (Kasusmarkierung und kanonische Argumentabfolge) profitiert. Die unter Punkt 3.2 vorgestellten Experiment wären in einer Sprache wie dem Englischen nicht durchführbar.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen