Form oder Inhalt? Die unterschiedlichen Ursachen für Framing-Effekte. Eine theoretische und empirische Untersuchung der Einflüsse der Informationsdarstellung am Beispiel des "Asian Disease Problem"

• Antragsteller: Professor Dr. Volker Stocké (†)
• Fachliche Zuordnung: Empirische Sozialforschung
• Förderung: Förderung von 2000 bis 2001
• Projektkennung: Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5308799

Am Beispiel des "Asian Disease Problem" (ADP) wird untersucht, in welcher Weise die Theorie rationalen Handelns modifiziert werden muß, so daß Framing-Effekte als eine der bedeutendsten Anomalien dieses Erklärungsansatzes erfaßt werden können. Im ersten Kapitel der Arbeit wird gezeigt, daß sehr verschiedene Phänomene mit vermutlich unterschiedlichen Entstehungsursachen undifferenziert unter dem Begriff "Framing-Effekte" zusammengefaßt werden. Das gleiche Ausmaß an Heterogenität läßt sich auch im Bereich der theoretischen Erklärungsansätze belegen, die im zweiten Kapitel der Arbeit dargestellt werden. Die vorliegenden Framing-Theorien lassen sich, je nach den jeweils im Mittelpunkt stehenden allgemeinen Entstehungsprozessen, zu drei Gruppen zusammenfassen. Da diese Theorien in den meisten Fällen zu wenig allgemein und zu vage formuliert sind, wird im dritten Kapitel für jeden der drei Framing-Typen ein voll ausformuliertes Erklärungsmodell vorgeschlagen. Dabei werden in einer systematischen Art und Weise Erklärungsfaktoren der ökonomischen, psychologischen und soziologischen Theorietradition integriert. Die drei Erklärungsmodelle werden dann in den folgenden Kapiteln auf die beim ADP beobachteten Formulierungseinflüsse angewendet und durch experimentelle Untersuchungen empirisch überprüft. Die Ergebnissse zeigen, daß sich die unterschiedliche Informationsdarstellung gleichzeitig, vermittelt durch alle drei angenommenen Entstehungsprozesse auf das Entscheidungsverhalten der Akteure auswirken.

• DFG-Verfahren: Publikationsbeihilfen