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Ethik der Forschung am Menschen - Philosophische Grundlagen und historischer Kontext am Beispiel der französischen Diskussion 1945-1988

Fachliche Zuordnung Praktische Philosophie
Förderung Förderung von 2000 bis 2001
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5307444
 
Die Arbeit nimmt die grundlegenden Wertkonflikte im Umfang mit dem Menschenversuch systematisch in den Blick und erarbeitet verschiedene Modelle ihrer Lösung. Schwerpunktmäßig behandelt sie die Problematik der Forschung speziell an nicht einwilligungsfähigen Personen. Hier werden sechs verschiedene Möglichkeiten diskutiert, diese Forschung auch dann zu legitimieren, wenn kein therapeutischer Nutzen vorliegt. Insbesondere im Rückgriff auf das Prinzip der Gerechtigkeit und das der Menschenwürde erscheint eine grundsätzliche Verurteilung jedweder fremdnütziger Forschung an nicht Einwilligungsfähigen philosophisch nicht haltbar. In einem zweiten Teil der Arbeit wird auf dem Boden dieser philosophischen Ergebnisse am Beispiel Frankreichs danach gefragt, inwieweit bestimmte normative Überzeugungen und Argumente vom sozialen und historischen Kontext abhängen, in dem sie diskutiert werden. So war es anhand historischer Quellen möglich, auf der einen Seite die kulturspezifischen Merkmale der französischen Bewertung des Humanexperimente aufzuzeigen und auf der anderen Seite die Wandelbarkeit dieser Bewertungen im zeitgenössichen Kontext darzulegen. Auf diese Weise kann die Verknüpfung von Ethik und Geschichte der Forschung am Menschen speziell in einem anderen europäischen Land dazu beitragen, auch die Form unserer eigenen Diskussion in der Bundesrepublik als Produkt nationalspezifischer Zusammenhänge betrachten zu lernen.
DFG-Verfahren Publikationsbeihilfen
 
 

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