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Enzymatische Trabekulokanalotomie mittels Matrix-Metallproteasen-(MMP)-Gentransfer und pharmakologischer Hemmungen ihrer Inhibitoren (TIMP)
Antragsteller
Dr. Tobias Hudde
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Förderung
Förderung von 2001 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5304946
Das primäre Offenwinkelglaukom ist die zweithäufigste Erblindungsursache weltweit. Der bedeutendste Risikofaktor ist der erhöhte intraokulare Druck, der durch eine verminderte Abflussleichtigkeit des Kammerwassers entsteht. Als ursächlich wird u.a. ein gestörter Stoffwechsel der extrazellulären Matrix im TMW des Auges, an dem Enzyme (Matrixmetallproteasen und gewebseigene Inhibitoren) beteiligt sind, angesehen. Als gentherapeutischer interdisziplinärer Ansatz werden helfervirusabhängige adenovirale Vektoren der dritten Generation, die aufgrund geringer Immunogenität und langer Genexpression für diese Anwendung besonders geeignet sind, hergestellt (hier Konstrukt mit MMP-3) und ex vivo (Ratten- und Menschenaugen) und im Tierversuch in vivo (Ratten) angewandt. Außerdem werden als pharmakologischer therapeutischer Ansatz ACE-Hemmer (häufig eingesetzte Antihypertensiva, die auch den intraokularen Druck senken) ex und in vivo bei systemischer und lokaler Applikation auf ihren Einfluß auf den Stoffwechsel der extrazellulären Matrix untersucht. Beide Therapieansätze sollen eine Verschiebung des Stoffwechselgleichgewichts in Richtung Lyse von überschüssiger extrazellulärer Matrix im TMW bewirken. Anatomische Veränderungen im Bereich des TMWs und mögliche Nebenwirkungen im Bereich des gesamten Auges sollen dabei erfaßt werden. Die Antragsteller erwarten Erkenntnisse zur Entwicklung grundsätzlich neuer Therapieverfahren, die ursächlich den pathologisch erhöhten intraokularen Druck bei primärem Offenwinkelglaukom senken und dadurch Sehverluste vermeiden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professorin Dr. Brigitte M. Pützer