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Entwicklungsdynamik von Leukoplakien bei Patienten mit Fanconi-Anämie
Antragstellerin
Dr. Eunike Velleuer
Fachliche Zuordnung
Anatomie und Physiologie
Hämatologie, Onkologie
Humangenetik
Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Hämatologie, Onkologie
Humangenetik
Medizininformatik und medizinische Bioinformatik
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 530200248
Die Fanconi-Anämie (FA) ist eine seltene genetische Erkrankung, bei der der konstitutive DNA-Reparaturdefekte zum Knochenmarkversagen und/oder Krebs sowie zu einer drastischen Verkürzung der Lebenserwartung führen können. Das Durchschnittliche Überleben beträgt aktuell nur 30 Jahre. FA-Patienten weisen häufig Leukoplakien auf, prämaligne Läsionen der Mundhöhle, die mit einem höheren Risiko für orale Plattenepithelkarzinome (OSCC) assoziiert sind. Zu den Therapien der FA kann eine hämatopoetische Stammzelltransplantation (HSCT) gehören, die das Gesamtüberleben verbessert, aber auch das Risiko für die Entwicklung von OSCC erhöht. Ungeachtet dieser Beobachtungen fehlt jedoch noch das quantitative Wissen, wie die FA die somatische Evolution in der Mundhöhle beeinflusst. In unserer Studie wollen wir herausfinden, wie die FA und seine Behandlung die evolutionäre Dynamik von gesunden Mundschleimhautzellen und Leukoplakien beeinflussen. Durch den Vergleich von DNA-Sequenzierungsdaten aus oralen Zytobürstenproben von gesunden Probanden und FA-Patienten werden wir die Auswirkungen von FA auf die Anzahl der Mutationen, positive Selektion und die Mutationsprozesse der normal aussehenden Mundschleimhaut quantifizieren. Um die molekularen Grundlagen für das Auftreten von Leukoplakie bei FA-Patienten zu verstehen, werden wir ihre genetischen und umweltbedingten Profile vor diesem speziellen Hintergrund untersuchen. Schließlich werden wir transplantierte und nicht-transplantierte FA-Patienten vergleichen, um besser zu charakterisieren, wie die HSCT die Bildung prämaligner Läsionen bei diesen Patienten beeinflusst. Dem Konsortium gehören Biologen, Mediziner und Bioinformatiker an, die über fundierte Fachkenntnisse auf dem Gebiet der FA, prämalignen Läsionen, der Evolutionsdynamik und der immunologischen Mikroumgebung verfügen. Die erforderliche Logistik, die Probensammlung und geeignete methodische Lösungen wurden bereits umgesetzt. Dieses Projekt wird zu einem besseren Verständnis der Auswirkungen von FA auf die Entwicklungsdynamik in der Mundhöhle führen und den Weg für bessere Präventions- und Interventionsstrategien ebnen.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Frankreich
Kooperationspartner
Dr. Pierre Martinez